Junge oder Mädchen? Blutdruck vor der Schwangerschaft beeinflusst das Geschlecht

Dennoch können werdende Mütter keinen Einfluss auf das Geschlecht ihres Kindes nehmen

Von Cornelia Scherpe
20. Januar 2017

Ob eine Schwangere am Ende der neun Monate einen Jungen oder ein Mädchen zur Welt bringen wird, hängt von vielen Faktoren ab. Eine aktuelle Studie hat ermittelt, dass sogar noch vor der Empfängnis eine Sache wichtig ist: Wie ist der durchschnittliche Blutdruck der Frau?

Studie untersuchte verschiedene Faktoren nach ihrem Einfluss auf das Geschlecht

Die internationale Studie begleitete 1.411 Frauen, die alle zu Beginn einen noch unerfüllten Kinderwunsch hatten. Die Forscher durften die Teilnehmerinnen auf ihrem Weg zum Kind begleiten. Innerhalb von durchschnittlich 26,3 Monaten war jede Frau schwanger geworden und am Ende kamen 672 Mädchen und 739 Jungen zur Welt.

Die Ärzte hatten vor und während der Schwangerschaft verschiedene Faktoren untersucht, die mit dem Geschlecht des Kindes im Zusammenhang stehen könnten. Der Blutdruck der werdenden Mutter war einer davon und tatsächlich war dies auch der einzige Faktor, der eine Verbindung erbrachte. Weder Bildungsstatus noch Alter der Frau und auch nicht der BMI, die Cholesterin- oder Zuckerwerte hatten irgendeinen Einfluss.

Der systolische Blutdruck hingegen war bei jenen, die ein Mädchen zur Welt gebracht hatten, immer niedriger gewesen und das bereits vor der Empfängnis. Die Aussagekraft des Blutdrucks war so gut, dass sich nur anhand dieser Daten zuverlässig das Geschlecht des Kindes ablesen ließ.

Geschlecht des Kindes dennoch nicht beeinflussbar

Warum genau der Blutdruck diesen Einfluss hat, können sich die Ärzte nicht erklären. Sie warnen Frauen mit aktuellem Kinderwunsch auch davor, bewusst blutdrucksenkende Mittel einzunehmen, wenn sie lieber ein Mädchen hätten. Welche Auswirkungen das auf die Gesundheit der Mutter und des Kindes haben könnte, ist schwer abzuschätzen. Im schlimmsten Fall werden Kreislaufprobleme der Mutter und Fehlgeburten provoziert.

Hinzu kommt, dass der Unterschied zwischen den beiden Frauengruppen im Schnitt nur bei drei mmHg lag. Diesen Wert mit Medikamenten zu erzwingen, ist kaum möglich.