Fetische sind längst gesellschaftstauglich

Von Melanie Ruch
25. April 2012

Heutzutage muss sich niemand mehr für seine sexuellen Vorlieben schämen, vorausgesetzt sie sind legal. Die Zeiten, als Fetische noch als abartig galten, sind spätestens seit Erfindung des Internets vorbei. Dennoch schämen sich noch immer viele Menschen für ihre sexuellen Vorlieben, weiß Sex-Coach Vanessa Del Rae aus Berlin.

Bei viele ihrer Kunden, die ihre Fetische lieber für sich behalten, liegt die falsche Scham in der Erziehung begründet. Aber auch schlechte Erfahrungen mit Expartnern können dazu führen, dass man sich nicht traut zu seinen sexuellen Vorlieben zu stehen. Wichtig ist, dass Partner ihre Wünsche offen miteinander besprechen. Bleiben die Wünsche in einer Partnerschaft unausgelebt, führt dies früher oder später zu einem großen Leidensdruck, so die Expertin. Dass sich Fetische längst in die Gesellschaft integriert haben, beweist auch die Porno-Industrie.

Hera Delgado von der Porno-Produktionsfirma "Eronite", die auf Fetischfilme spezialisiert ist, berichtet in einem Interview mit "Bild", dass sich besonders jene Filme wachsender Beliebtheit erfreuen, in denen es um Fetische geht, die früher als besonders abartig galten. Bondage, Sadomaso, sowie Urin- und Kotspielchen (Natursekt und Kaviar) seien da nur ein paar wenige Beispiele, so Delgado.