Partialismus, Pictophilie und Plushophilie

Beim Partialismus bildet ein bestimmtes Körperteil das Objekt der Begierde. Weitere Paraphilien sind die Pictophilie und die Plushophilie.

Von Jens Hirseland

Partialismus

Als Partialismus bezeichnet man eine Paraphilie, bei der ein bestimmtes Körperteil im Vordergrund der Begierde steht. Das heißt, dass nur diese Körperregion den Partialisten sexuell erregt.

Merkmale

Als Paraphilie gilt der Partialismus erst dann, wenn die sexuelle Erregung eines Menschen nur noch durch das Betrachten und Berühren eines bestimmten Körperteils möglich ist. Dagegen bleiben andere Impulse wirkungslos.

Zu den Körperstellen, die beim Partialismus mit Vorliebe bedacht werden, gehören vor allem die Füße, die Beine und die Arme. Aber auch Brüste und Gesäß spielen eine bedeutende Rolle. In Extremfällen neigen Partialisten zu einer regelrechten Sucht beim Betrachten und Berühren dieser Körperstellen. So greifen sie nicht selten auch auf Videofilme oder Zeitschriften zurück, um ihre Lust zu befriedigen.

Es ist aber durchaus möglich, eine befriedigende Partnerschaft mit einem Partialisten zu führen, wenn dessen Haltung akzeptiert wird.

Behandlung

Eine psychotherapeutische Behandlung des Partialismus gilt als überflüssig. So fühlen sich die Betroffenen meist nicht gestört.

Pictophilie

Im Rahmen einer Pictophilie geht es um die sexuelle Vorliebe für Bilder und Gemälde. So lösen diese sexuelle Impulse aus.

Merkmale

Pictophile Menschen empfinden sexuelle Befriedigung beim Betrachten von kunstvollen Gemälden. Die Pictophilie gilt als sehr stille Paraphilie. So begnügen sich die Betroffenen damit, ein Bild zu betrachten, ohne dabei weiter aufzufallen. Durch bestimmte Techniken ist auch eine Masturbation möglich. In den meisten Fällen handelt es sich bei Pictophilen um Männer.

Eine Variante der Pictophilie bildet der Pygmalionismus, bei dem die Betroffenen sexuelle Erregung für Statuen empfinden.

Ursachen und Behandlung

Wodurch es zu einer Pictophilie oder zu Pygmalionismus kommt, ist völlig ungeklärt. Auch die ungefähre Anzahl der Pictophilen weiß man nicht. Da diese Paraphilie überaus unauffällig ausgeübt wird, gilt eine Behandlung als unnötig.

Plushophilie

Als eine Art Objektophilie kann die Plushophilie betrachtet werden. Dabei empfinden die Ausübenden Liebe und sexuelle Begierde für Stofftiere. Nur durch Stoffteddys oder Stoffhunde können sie zu sexueller Erregung gelangen.

Merkmale

Bei einer Plushophilie bevorzugen die Betroffenen anstelle eines menschlichen Partners lieber ein Stofftier. Auf herkömmliche sexuelle Beziehungen wird dagegen zumeist verzichtet. Die meisten Plushophilen üben ihre Leidenschaft jedoch heimlich aus, weil sie sonst meist das Opfer von Hohn und Spott werden.

Behandlung

Die Plushophilie zählt zu den harmlosen Paraphilien. So ist eine Psychotherapie nur dann nötig, wenn die betroffene Person sie selbst als bedrückend empfindet. Allerdings wissen Psychotherapeuten und Mediziner nur sehr wenig über die Plushophilie.

Auch die möglichen Ursachen für ihre Entstehung liegen im Dunkeln.