Die Penispumpe bei Erektionsstörungen - Wie funktioniert sie und worauf ist zu achten?

Unter einer Penispumpe oder auch Vakuumpumpe versteht man ein Hilfsmittel, welches bei Erektionsstörungen bzw. bei Impotenz zum Einsatz kommt. Sie führt zu einer Versteifung des Penis, wenn dies auf natürliche Art und Weise nicht möglich ist. Wurde vom Arzt eine erektile Dysfunktion diagnostiziert, übernehmen die Krankenkassen die Kosten. Informieren Sie sich über die Funktionsweise und Anwendung einer Penispumpe.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Was ist eine Penispumpe und wie funktioniert sie?

Zur Behandlung einer erektilen Dysfunktion kann  ein Vakuumerektionssystem, das man Vakuumpumpe oder auch Penispumpe nennt, zum Einsatz kommen. Ein Vakuumpumpenset setzt sich aus

  • einer Elektro- oder Handpumpe
  • einem Plastikzylinder sowie
  • Gummiringen in unterschiedlichen Größen

zusammen. Es handelt sich um eine Unterdruckpumpe. Kann das männliche Glied auf natürlichem Weg für den Geschlechtsverkehr nicht ausreichend steif werden, kommt sie zum Einsatz. Die Pumpe stellt eine gute Alternative zu Potenzmitteln oder den Einsatz einer Penisprothese dar.

Die Versteifung des Glieds erfolgt über Unterdruck. Die Erektion kann dank eines speziellen elastischen Rings eine gewisse Zeit bestehen. Neben dem Einsatz bei Erektionsstörungen kann eine Penispumpe auch bei erotischen Spielen und zur Masturbation eingesetzt werden.

Was kostet eine Penispumpe und wann übernehmen die Krankenkassen die Kosten?

In der Regel wird die Penispumpe als medizinisches Hilfsmittel vom Arzt verschrieben. In diesem Fall - bei einer erektilen Dysfunktion - werden die Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Wie wird eine Penispumpe angewandt?

Zur Anwendung der Vakuumpumpe führt der Patient seinen Penis in den Zylinder aus Plastik ein. Im Anschluss daran wird Luft aus der Plastikglocke gepumpt. Auf diese Weise kommt es zu einem Unterdruck, der bewirkt, dass Blut in die Schwellkörper fließt.

Hat der Penis eine ausreichende Erektionsgröße erreicht, zieht man einen Penisring vom Zylinder über die Peniswurzel. Dadurch kann das Blut im Glied verbleiben.

Als nächstes wird über ein Ventil der Unterdruck wieder abgebaut, sodass man den Plastikzylinder abnehmen kann. Solange sich der Ring um den Penis befindet, hält die Erektion an. Allerdings ist es erforderlich, ihn nach einer halben Stunde wieder zu entfernen, um den Penis mit Blut zu versorgen.

Schwellkörpertraining: Nutzungshinweise für die Penispumpe

Die Penispumpe kann auch im Rahmen eines Schwellkörpertrainings eingesetzt werden. Dieses zielt darauf ab, Erektionen zu bekommen und diese auch halten zu können. Dabei sollten einige Punkte beachtet werden.

Der Genitalbereich sollte vorab rasiert werden. Anderenfalls kann sich die Pumpe nicht richtig festsaugen. Wer ein Gleitmittel zur Reduzierung der Reibung verwenden möchte, sollte in diesem Zusammenhang auf Wasserlöslichkeit achten.

Das Penisgewebe sollte vor Anwendung der Pumpe aufgewärmt werden. Dies gelingt mit warmem Wasser oder einer Massage.

Der Eingang der Silikon-Manschette sollte mit ein wenig Gleitgel versehen werden. Der Kolben wird über den schlaffen Penis gestülpt; dabei ist darauf zu achten, ein Verrutschen der Hodenhaut durch die Manschette zu verhindern.

Besonders als Anfänger ist es wichtig, den Unterdruck langsam zu steigern und ihn für ein paar Minuten zu halten. Erst wenn der Penis nicht mehr größer wird, pumpt man weiter.

Hat man den Druckablass betätigt, zieht man den Penis heraus und massiert ihn. So lässt sich die Durchblutung wieder aktivieren. Hier ist Geduld gefragt: dass sich erst nach Wochen Erfolge einstellen, ist nicht unüblich.

Vor- und Nachteile der Penispumpe

Hilfreich ist eine Vakuumpumpe vor allem für Männer, denen eine medikamentöse Therapie nicht hilft und die nur gelegentlich Geschlechtsverkehr ausüben. Darüber hinaus hat sie den Vorteil, dass auf einen aufwendigen operativen Eingriff verzichtet werden kann.

Allerdings gibt es auch gewisse Nachteile. Da die Handhabung ein wenig umständlich ist, muss der Patient sich erst einmal mit der Pumpe vertraut machen und den Umgang mit ihr üben. Ein größeres Problem ist, dass es zum Abknicken des Glieds an der Basis kommt, denn nur der sichtbare Teil der Schwellkörper wird mit Luft gefüllt.

Ein weiterer Nachteil ist die Behinderung der Ejakulation, was auf die Einengung der Harnröhre durch den Penisring zurückzuführen ist. Sogar eine retrograde Ejakulation, bei der das Ejakulat in die Harnblase gepresst wird, ist möglich. Auf die Orgasmusfähigkeit wirkt sich dies jedoch nicht aus.

Mögliche Nebenwirkungen der Penispumpe

Gelegentlich kommt es auch zu unerwünschten Effekten wie: