Alles rund um den Dildo als Sexspielzeug

Unter einem Dildo versteht man ein Sexspielzeug für die Frau. Er hat die Form eines männlichen Penis.

Von Jens Hirseland

Bei einem Dildo handelt es sich um ein Sexspielzeug, das die Form eines erigierten männlichen Penis hat. Er wird in erster Linie von Frauen benutzt, die ihn in ihre Vagina oder ihren Anus einführen, um sich auf diese Weise selbst zu befriedigen. Aber auch einige Männer verwenden ihn, um ihre Prostata zu stimulieren.

Ebenso ist eine gegenseitige Stimulation durch die Sexualpartner während des Geschlechtsaktes möglich.

Entwicklung des Dildos

Dildos wurden schon im 6. Jahrhundert v. Chr. benutzt. In der Antike trugen sie die Bezeichnung Olisbos. Allerdings verwendete man sie seinerzeit dazu, den Partner voyeuristisch zu stimulieren und noch nicht, um sich selbst zu befriedigen.

Auch den alten Ägyptern diente der Dildo zur Steigerung ihrer sexuellen Lust. Dabei kam Ton als Werkstoff zur Anwendung. Die Chinesen griffen dagegen auf Dildos aus Porzellan zurück. Weitere Materialien waren:

  • Glas
  • Leder
  • Wachs
  • Holz

In der heutigen Zeit benutzt man zum Anfertigen von Dildos vor allem:

  • Aluminium
  • PVC
  • Silikon
  • Edelstahl
  • Acrylglas

Im 18. Jahrhundert gelangte der Dildo auch medizinisch zur Anwendung, um vor dem Geburtsvorgang die weibliche Vagina zu erweitern.

Arten

Im Unterschied zum Vibrator ist der Dildo nicht mit Batterien ausgestattet. Dadurch findet seine Benutzung rein manuell statt.

Dildos werden heutzutage in den unterschiedlichsten Arten und Formen angeboten. So reicht die Größe eines Dildos von sehr klein bis sehr groß. Umso schwieriger ist es, herauszufinden, welche Größe individuell am besten passt, sodass auf Tests nicht verzichtet werden kann.

Nature-Silk-Dildo

Zu den nahezu lebensechten Modellen zählt der Nature-Skin-Dildo. Dabei handelt es sich um ein Sexspielzeug aus thermoplastischem Gummi, das sich beinahe wie echte Haut anfühlt. Dagegen ist bei Acrylglas und Edelstahl eher ein kaltes und hartes Gefühl zu verspüren. Diese Modelle punkten dafür mit ihrer Optik.

Doppeldildo und Strap-on-Dildo

Zu den verschiedenen Unterarten des Dildos gehört u.a. der sogenannte Doppeldildo, der sich von zwei Seiten benutzen lässt. Außerdem können ihn beide Partner zur gleichen Zeit anwenden.

Unter einem Strap-on Dildo versteht man einen Dildo, der mit einem Geschirr ausgestattet ist. Die Frau schnallt ihn sich mit einem Gürtel oder Riemen um und trägt ihn wie einen Penis. Auf diese Weise kann eine Partnerin (oder ein Partner) penetriert werden.

Die Riemen, mit denen man sich den Dildo umschnallt, tragen die Bezeichnung Harness. An dem Band auf der Vorderseite des Strap-on Dildos befindet sich entweder ein Dildo oder ein Vibrator.

Dildoformen und Farben

Wie bereits erwähnt, sind die Formen eines Dildos sehr unterschiedlich. So gibt es zum Beispiel den klassischen Penis, den eleganten Stab oder den niedlichen Delfin. Besonders authentisch ist ein hautfarbener Dildo, der wie ein männlicher Penis aussieht.

Dildos können sowohl geschwungen als auch glatt sowie einfarbig oder bunt sein. Manche sind auch durchsichtig oder leuchten, wenn es dunkel ist. Die verschiedenen Formen wirken sich unterschiedlich auf das Lustempfinden aus.

Während sich durch einen gekrümmten Dildo der G-Punkt stimulieren lässt, regen genoppte Exemplare die Vagina lustvoll an. Manche Dildos eignen sich zudem zur gleichzeitigen Stimulation von Klitoris und G-Punkt.

Um herauszufinden, welche Form für das individuelle Lustempfinden am besten geeignet ist, sind mehrere Selbstversuche nötig. So kann es mitunter einige Geduld erfordern, bis man den idealen Dildo entdeckt hat.

Vorsicht vor Weichmachern und Lösungsmitteln

Bei dem Kauf eines Dildos ist darauf zu achten, dass sich in diesem keine Weichmacher oder Lösungsmittel befinden. Diese flüchtigen Substanzen wie zum Beispiel Phtalat oder Toluol werden von den Schleimhäuten gut aufgenommen. Dadurch bestehen jedoch gesundheitliche Gefahren.

Als unbedenkliche Materialien gelten:

  • echtes Silikon
  • Naturlatex
  • Glas
  • Acrylglas
  • Edelstahl
  • Granit
  • Aluminium
  • Ahornholz

Für die Verwendung von Latex darf zudem keine Latexallergie bestehen. Aus hygienischen Gründen sollte der Dildo regelmäßig gesäubert werden.

Anwendung eines Dildos

Normalerweise wird der Dildo von der Frau in die Vagina eingeführt und dann vorwärts und rückwärts bewegt. Wie schnell und wie tief man den Dildo in die Scheide einführt, richtet sich nach dem individuellen Lustempfinden.

Neben der Vagina lässt sich auch die Klitoris mit dem Dildo stimulieren. Da ein Dildo allerdings nicht in der Lage ist, Vibrationen zu erzeugen, wird er an der Klitoris mitunter als nicht stimulierend genug empfunden. In solchen Fällen ist es ratsam, auf einen Vibrator zurückzugreifen, der Batterien sowie einen Netzanschluss benötigt.

Der Dildo hat gegenüber dem Vibrator allerdings den Vorteil, dass man ihn auch im Wasser, wie zum Beispiel in der Badewanne, benutzen kann.

Dildo mit gekrümmter Spitze

Zur Stimulierung des G-Punkts wird die Verwendung eines Dildos empfohlen, der mit einer gekrümmten Spitze versehen ist. Bei seiner Benutzung legt sich die Frau flach auf den Rücken und führt das Sexspielzeug mit der gekrümmten Spitze in Richtung Bauchnabel ein.

Im Idealfall kommt es durch das Massieren des G-Punktes zu einem vaginalen Orgasmus, der als noch intensiver gilt, als ein klitoraler Orgasmus.

Genuss nur mit Gleitmittel

Damit der Dildo auch Lust bereiten kann, ist es wichtig, für eine feuchte Vagina zu sorgen. Dabei kann man ruhig auf Gleitmittel zurückgreifen, um bei der Befeuchtung der Scheide nachzuhelfen. Bei dem Gleitmittel gilt es, auf dessen Wasserlöslichkeit zu achten, um Infektionen zu vermeiden.

Von dem Einsatz von Bodylotion als Gleitmittel wird hingegen abgeraten, da in diesen in der Regel Parfüms enthalten sind. Alternativ zu einem Gleitmittel können auch Melkfett, Babyöl oder Vaseline zur Anwendung kommen.

Pflege

Auch Sexspielzeug wie ein Dildo muss regelmäßig gepflegt werden. So empfiehlt es sich, den Dildo nach seiner Benutzung mit fließendem Wasser abzuspülen. Auf diese Weise lassen sich Scheidensekrete, Sperma, Öle oder Gleitmittel am besten entfernen.

Außerdem sollte der Dildo vor dem Abspülen eingeseift werden. Dabei gilt es jedoch, darauf zu achten, dass keine Seifenrückstände an dem Sexspielzeug verbleiben. So ist es möglich, dass diese bei der nächsten Anwendung ein unangenehmes Brennen hervorrufen.

Nach dem Abspülen trocknet man den Dildo mit einem Handtuch oder einem Tuch aus Papier ab. Für eine hygienische Aufbewahrung des Sexspielzeugs ist ein Schminkköfferchen, das genügend Platz bietet, zu empfehlen.