Kölner Beschneidungsurteil wird von Rabbinern scharf kritisiert

Von Max Staender
13. Juli 2012

Die Konferenz Europäischer Rabbiner hat nach dem Kölner Beschneidungsurteil die Existenz von jüdischen Gemeinschaften hierzulande in Frage gestellt und betont, dass Juden in Deutschland keine Zukunft mehr hätten. Laut dem Vorsitzenden Rabbiner Pinchas Goldschmidt könnte es sich bei dem Urteil um den schlimmsten Angriff auf Juden nach dem Holocaust handeln, was viele Kritiker maßlos überzogen sehen.

Die Kölner Richter werteten die Beschneidungen aus religiöser Sicht als Körperverletzung, womit dieses Vorgehen hierzulande ab sofort als Straftat gilt. Nach der Sommerpause sollen sowohl Verbände als auch Fachleute gemeinsam mit der Politik einen Weg finden, dass derartige religiöse Rituale in Deutschland trotzdem straffrei bleiben, was endgültig nur durch das Bundesverfassungsgericht geklärt werden kann.

Viele Rabbiner wollen jedoch nicht auf die Entscheidung der Karlsruher Richter warten und ungeachtet dessen weiterhin Beschneidungen durchführen.