Weniger Prostatakrebs durch Beschneidungen?

Von Cornelia Scherpe
16. März 2012

Eine Beschneidung kann mehrere Vorteile haben. Bereits bekannt ist, dass die Entfernung der männlichen Vorhaut das Risiko für Infektionen senkt. Es kommt zu weniger Schmutzablagerungen und die allgemeine Intimpflege ist einfacher. Zudem weiß man, dass eine Beschneidung das allgemeine Risiko auf eine Ansteckung mit HIV senkt.

Nun kommt ein dritter Vorzug hinzu: Beschnittene Männer haben offenbar auch seltener Prostatakrebs. Zu diesem Schluss kommt eine Studie mit 1.753 Probanden, die bereits Krebs in der kleinen Drüse hatten und 1.645 Probanden, die gesund waren. Es zeigte sich, dass die beschnittenen Männer ein deutliche geringeres Risiko für Prostatakrebs hatten. Im Vergleich zu den übrigen Männern war es um 15 Prozent kleiner.

Ähnlich wie bei Gebärmutterhalskrebs entsteht ein Tumor in der Prostata besonders häufig nach Infektionen. Ein Mann mit einer Prostatitis, also einer Entzündung der Prostata, hat sofort ein Risiko von 80 Prozent. Daher macht es durchaus Sinn, dass eine Beschneidung nicht nur die Gefahr auf Infektionen senkt, sondern darauf aufbauend auch die Gefahr für Prostatakrebs.

Erreger haben es übrigens nicht nur wegen besserer Intimhygiene einfacher, sondern auch durch den Eingriff an sich. Die Beschneidung führt in den meisten Fällen zu einer leichten Verhornung und durch dieses dickere Gewebe können Viren und Bakterien nur sehr schwer durchdringen.