Volksentscheid in San Francisco zum Verbot der Beschneidung

In San Francisco beantragen Gegner der Beschneidung einen Volksentscheid und sammeln Unterschriften

Von Jutta Baur
28. April 2011

In den USA ist die Beschneidung kleiner Jungen sehr viel weiter verbreitet, als in Europa. Neben hygienischen Gründen, ist in verschiedenen Religionen eine Beschneidung zwingend vorgegeben. Bei gläubigen Juden und Moslems gehört dies zu einem gottgefälligen Leben dazu.

Gegner sammeln tausende Unterschriften

Eine Gruppe von Gegnern dieses Eingriffes möchte ihn nun in San Francisco verbieten lassen. Als Grund geben die Mitglieder an, dass die Beschneidung bei Säuglingen schmerzhaft und nicht rückgängig zu machen sei. Zudem könnten die kleinen Jungen weder Zustimmung noch Ablehnung aussprechen. Sie wären dieser Operation hilflos ausgeliefert.

Eine Legitimierung durch die Gesellschaft reiche nicht aus, um eine Beschneidung für rechtens zu erklären. Um einen Volksentscheid beantragen zu können, benötigt man ein Minimum von 7.200 Unterschriften. Der Organisation ist es gelungen, 12.000 zu bekommen.

Verbot sehr unwahrscheinlich

Selbst wenn ein Plebiszit erfolgreich wäre, dürfte ein Verbot dennoch nicht wahrscheinlich sein. In den USA gibt es ein Grundrecht auf freie Religionsausübung. Außerdem wäre ein solches Verbot auf die Stadt San Francisco beschränkt. Die Strafe für eine Beschneidung müsste bei angemessener Einschätzung ungefähr ein Jahr Gefängnis und eine Geldstrafe von 1000 Dollar betragen.