Nadelstiche als Alternative zur weiblichen Beschneidung

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
14. Mai 2010

Die Beschneidung von jungen Mädchen ist im arabischen und afrikanischen Kulturraum unter Vorwänden der Religion noch immer ein übliches Ritual und Schönheitsideal. Doch auch in der westlichen Welt wird das langsam zum Problem. Viele Immigranten halten die Beschneidung bei ihren Töchtern für wichtig. Gerade aus den USA werden daher häufig Fernreisen in die Heimat angetreten, da die Beschneidung der weiblichen Genitalien dort als Körperverletzung unter Strafe steht.

Nun kam aus den Reihen der amerikanischen Kinderärzte ein umstrittener Vorschlag: den Eltern sollte alternativ zur Verstümmelung ein "ritueller Nadelstich" vorgeschlagen werden, vergleichbar mit einem Piercing, so die "American Academy of Pediatrics" (APP).

Menschenrechtler und Frauen afrikanischer Herkuft, die seit Jahren gegen jede Art der Beschneidung kämpfen, kritisieren diesen Vorschlag heftig. Das Recht der Mädchen auf körperliche Unversehrtheit und Gleichberechtigung sei durch einen "rituellen Nadelstich" ebenso gefährdet.