Welchen Unterschied eine Beschneidung für einen Mann macht

Im Rahmen einer Beschneidung wird die Vorhaut des Mannes entfernt. Doch welche Unterschiede entstehen dadurch?

Von Jens Hirseland

Unter einer Beschneidung oder Zirkumzision versteht man die teilweise oder völlige operative Entfernung der männlichen Vorhaut (Praeputium). Aus medizinischen Gründen ist dieser Eingriff nur dann notwendig, wenn zum Beispiel eine schmerzhafte Vorhautverengung besteht.

In verschiedenen Kulturkreisen wird sie auch aus religiösen Gründen durchgeführt, aber auch ästhetische oder hygienische Motive spielen häufig eine Rolle.

Eine Beschneidung kann sowohl Vorteile als auch Nachteile für den Mann haben.

Vorteile einer Beschneidung

Im westlichen Kulturkreis stehen die meisten jungen Männer einer Beschneidung eher skeptisch gegenüber. So wird befürchtet, dass die Entfernung der Vorhaut zu Nachteilen beim Ausüben der Sexualität führen könnte.

Außerdem fehlt den betroffenen Männern ein Teil von ihrem Penis, denn die Vorhaut ist mehr als nur ein Stück Haut. Obwohl die Beschneidung häufig als positiv angesehen wird, leiden manche Männer unter dem Verlust ihrer Vorhaut.

  • Als großer Vorteil der Zirkumzision gilt die bessere Hygiene. So lässt sich der Penis ohne Vorhaut besser säubern.
  • Außerdem wird das Risiko an AIDS, Peniskrebs oder Harnwegsinfekten zu erkranken, reduziert.

Nachteile beim Geschlechtsverkehr

Ein Nachteil können unter Umständen Beeinträchtigungen beim Geschlechtsverkehr sein, was jedoch sehr unterschiedlich empfunden wird.

Verschiedenen Studien zufolge entstehen durch eine Beschneidung keine größeren Unterschiede bei der sexuellen Befriedigung. Zu bedenken ist allerdings, dass die Vorhaut zu den sensibelsten Bereichen des Penis gehört.

So verfügt sie über etwa 20.000 Nervenenden und unzählige Nervenfasern. Dadurch ist die Vorhaut ähnlich sensibel wie die Fingerspitzen oder die Lippen.

Darüber hinaus zählt sie zu den hocherogenen Zonen. Auch eine Entfernung des Vorhautbändchens (Frenulum) kann unter Umständen negative Auswirkungen haben, da dieser Penisbereich sogar noch sensibler ist als die Eichel.

Das Leben nach der Beschneidung

Ein Unterschied nach einer Beschneidung ist, dass die Eichel nicht mehr ständig von der Vorhaut bedeckt wird, wodurch sie an Empfindlichkeit verlieren kann. Dieser Umstand ist für den weiblichen Partner oft ein Vorteil, da die Dauer des Geschlechtsaktes aufgrund der geringeren Sensibilität länger anhält und sich das Risiko eines vorzeitigen Samenergusses reduziert.

So kann der Penis während des Geschlechtsverkehrs nicht mehr in seiner Schafthaut hin- und hergleiten. Aus diesem Grund ist der Sex für beide Partner oft lustvoller.

Einschränkungen können allerdings bei der Selbstbefriedigung auftreten, die sich oft nur noch mit Hilfsmitteln durchführen lässt.