Wissenswertes zur Abbruchblutung und was sie für den Zyklus bedeutet

Unter einer Abbruchblutung versteht man eine leichte Blutung der Gebärmutterschleimhaut. Im Gegensatz zur normalen Monatsblutung ist sie wesentlich kürzer und schwächer.

Von Jens Hirseland

Warum es zur Abbruchblutung kommt

In der Medizin bezeichnet man eine Abbruchblutung auch als Hormonentzugsblutung oder Entzugsblutung. Verursacht wird sie durch den Entzug der weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron.

Der Einfluss hormoneller Verhütungsmittel

Im Falle von hormoneller Empfängnisverhütung, wie durch die Antibaby-Pille, handelt es sich bei jeder Monatsblutung um eine Abbruchblutung. Durch die stetige Zufuhr von Hormonen kommt es zur Unterdrückung der körpereigenen Hormonbildung. Erfolgt dann bei der Einnahme der Hormone eine Pause, führt dies zu einer Abbruchblutung.

Am häufigsten kommt es zu einer Abbruchblutung, wenn die Antibaby-Pille zur Empfängnisverhütung abgesetzt wird. Normalerweise nimmt man die Pille entweder ständig oder an 21 Tagen des Menstruationszyklus ein. Nach diesen drei Wochen erfolgt eine Pause von sieben Tagen. In diesem Zeitraum setzt dann die Abbruchblutung ein, da der Blutspiegel absinkt.

Für die Gebärmutter ist dies das Signal, mit der Abstoßung der zuvor gebildeten Schleimhaut zu beginnen. Durch das Abstoßen der Schleimhaut setzt dann die Abbruchblutung ein. Mit dem Menstruationszyklus hat diese Blutung nichts zu tun. Sie entsteht nur durch das Einnehmen bzw. Nichteinnehmen der Antibaby-Pille.

Manchmal kann es auch zu einer Abbruchblutung kommen, wenn eine Frau vergisst, die Pille einzunehmen oder unter Erbrechen oder Durchfall leidet.

Das Absetzen von Hormonpräparaten

Ebenfalls entsteht eine Blutung beim Absetzen von Hormonpräparaten, die in der Regel von Frauen in den Wechseljahren eingenommen werden. In diesem Fall handelt es sich gewissermaßen um Entzugserscheinungen aufgrund der fehlenden Geschlechtshormone.

Das Gleiche gilt, wenn eine medizinische Behandlung mit den Hormonen Östrogen und Progesteron zu Ende geht.

Von einer Abbruchblutung spricht man also nur dann, wenn es durch das Absetzen der Antibaby-Pille oder von Hormontabletten im Klimakterium (Wechseljahre) kommt. Mit einer Blutung nach einem Schwangerschaftsabbruch hat die Abbruchblutung dagegen nichts zu tun.

Die Durchbruchblutung als Sonderform der Abbruchblutung

Als Sonderform der Abbruchblutung gilt die so genannte Durchbruchblutung. Zu der Blutung kommt es aufgrund von langfristig konstant bleibenden Hormonwerten. Diese werden meist durch eine Langzeit-Hormontherapie oder das Ausbleiben des Eisprungs verursacht.

Die Östrogenmenge, die vom Organismus gebildet wird, ist dann nicht mehr ausreichend für die Instandhaltung der Gebärmutterschleimhaut.

Unterschiede zur Monatsblutung

Eine Abbruchblutung unterscheidet sich von der herkömmlichen Monatsblutung, die im Rahmen des Menstruationszyklus stattfindet, dadurch, dass die Blutung aus der Gebärmutterschleimhaut nur geringfügig ist.

Außerdem treten auch nicht die typischen Menstruationsbeschwerden wie beispielsweise Bauchschmerzen auf.