Mögliche Infektionen durch den Wochenfluss und die richtige Intimhygiene zur Vorbeugung

Nach der Geburt hat jede Frau den so genannten Wochenfluss (Lochien). Die Plazenta (Mutterkuchen) hat bei der Ablösung eine Wunde in der Gebärmutterwand hinterlassen. Das Wundsekret der Gebärmutter wird durch die Scheide ausgeschieden. Äußerste Hygiene ist notwendig, so dass sich während der Zeit des Wochenflusses keine Infektion entwickeln kann. Statt Tampons sollte die junge Mutter Binden verwenden, um das Sekret aus der Gebärmutter aufzufangen und die Infektionsgefahr zu minimieren.

Von Claudia Haut

Merkmale des Wochenflusses

Beim Wochenfluss handelt es sich um:

  • Blut
  • Sekret
  • abgestorbene Gewebestückchen

Die Stärke der Blutung unterscheidet sich von Frau zu Frau. Zu Beginn ist der Wochenfluss hell-rötlich, manchmal schleimig, mit zunehmender Heilung nimmt er eine bräunliche Farbe an und zum Ende wird er dann gelblich bis fast farblos.

Vorteile durch das Stillen

Wenn die Frau stillt, wird der Wochenfluss stärker, dies kommt durch die Oxytozin-Ausschüttung, welche Kontraktionen der Gebärmutter auslöst. Bei stillenden Müttern geht der Wochenfluss in der Regel auch schneller vorbei.

Keime im Wochenfluss

Wochenfluss wird das zuerst blutige, dann bräunliche und später gelb-weißliche Sekret genannt, das nach der Geburt von der Gebärmutter über die Scheide der Mutter ausgeschieden wird.

Der Wochenfluss ist nicht so infektiös, wie dies früher angenommen wurde. Dennoch sollte die Mutter auf äußerste Hygiene achten, da der Muttermund in den Tagen nach der Geburt noch nicht wieder vollständig verschlossen ist. Die Folge ist, dass in dieser Zeit Keime viel leichter Richtung Gebärmutter wandern können, als dies sonst der Fall ist.

Das Kindbettfieber

Eine Infektion durch den Wochenfluss ist zum Beispiel das sehr bekannte Kindbettfieber. Früher starben daran viele Frauen, heute tritt es nur noch selten auf. Durch schlechte hygienische Bedingungen können Bakterien zur Gebärmutter gelangen und dort zu einer lebensgefährlichen Infektion der jungen Mutter führen.

Ist nun zum Beispiel das Sekret des Wochenflusses zu schwach, so können die Bakterien sich in der Gebärmutter einnisten und zum Kindbettfieber führen.

Im schlimmsten Fall kann sich eine Blutvergiftung entwickeln, die tödlich endet.

Infektionen vermeiden

Auf besondere Hygiene achten

Hygienemaßnahmen:

  • keine Tampons
  • keine Vollbäder
  • kein Sex
  • dafür regelmäßige Scheidenspühlungen

Der Wochenfluss kann ungefähr zwei bis sechs Wochen dauern, er hat einen strengen und unangenehmen Geruch. Deshalb ist eine entsprechende Hygiene in dieser Zeit so wichtig.

Nach jedem Toilettengang sollten die Hände fein säuberlich gewaschen werden.

Keine Tampons verwenden

Um eine Infektion durch den Wochenfluss zu vermeiden, sollte die junge Mutter keine Tampons tragen. Auch wenn ihr die Benutzung von Binden vielleicht unangenehm erscheint, so ist es doch wichtig, dass der Wochenfluss nach außen abgesondert wird und sich nicht im Inneren des Körpers in einem Tampon stauen kann.

Ansonsten könnten Bakterien in die verheilende Gebärmutter gelangen und eine Infektion auslösen, deshalb werden Binden benutzt.

Keine Vollbäder

Anders als früher geglaubt, enthält der Wochenfluss nicht mehr Keime als die normale Regelblutung. Trotzdem ist auf eine besondere Hygiene zu achten.

Sitzbäder sollte man während dieser Zeit vermeiden.

Auch wenn der Wochenfluss nach einigen Tagen nicht mehr so infektiös ist, sollte eine junge Mutter trotzdem auf Vollbäder verzichten. Der Wochenfluss könnte so eine Entzündung der Brustdrüsen verursachen.

Gegen Duschen ist aber natürlich nichts einzuwenden, so lange Duschgels ohne Parfüm verwendet werden.

Scheidenspülungen

Scheidenspülungen in einem Bidet sind ideal. Wer kein Bidet besitzt, kann mit lauwarmem Wasser aus einer Plastikflasche spülen.

Auf Sex verzichten

Um keine unnötigen Keime zur Gebärmutter gelangen zu lassen, sollte in den Wochen nach der Geburt auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden; zumindest so lang der Wochenfluss noch nicht versiegt ist.

Paare, die auf Geschlechtsverkehr nicht verzichten möchten, sollten unbedingt ein Kondom verwenden. Dies gilt nicht nur wegen der Infektionsgefahr sondern auch, um eine neue Schwangerschaft noch zu verhindern.