Wochenbettdepression - Therapeuten sollten direkt gerufen werden

Von Cornelia Scherpe
26. April 2012

Das Baby ist endlich gesund zur Welt gekommen und eigentlich hat man sich schon die gesamte Zeit auf das kleine Wunder gefreut. Doch nun, da sie den Kleinen oder die Kleine in den Armen halten können, stellt sich bei vielen Frauen einfach keine Freude ein. Was man allgemein eine "Wochenbettdepression" nennt, kann recht schnell wieder verschwinden, die Probleme können jedoch auch anhalten und sich in eine handfeste Depression verwandeln. Damit dem von Anfang an vorgebeugt werden kann, sollten ausgebildete Therapeuten so früh wie möglich den jungen Müttern einen Besuch am Wochenbett abstatten dürfen.

Sie können die Situation dann einschätzen und gegebenenfalls nötige Schritte in die Wege leiten. Doch bisher werden Psychologen noch viel zu spät oder gar nicht gerufen. Dabei steht fest, dass eine Wochenbettdepression relativ häufig auftritt. Schätzungen zufolge sind gut 15 Prozent der Frauen betroffen.

Die Betreuung muss daher dringend besser werden. Statistisch gesehen gibt es aber bereits jetzt nicht genügend Therapeuten für alle betroffenen Mütter. Selbst wenn eine rechtzeitige Diagnose bei allen erfolgen würde, gäbe es zu wenige Therapieplätze und entsprechend lange Wartezeiten. Auch hier besteht also Handlungsbedarf.