Nach der Schwangerschaft: Gehirn ist schuld am "Baby Blues"

Von Laura Busch
17. Mai 2010

Unter dem sogenannten Baby Blues versteht man eine vorübergehende Depression, die bei relativ vielen frisch gebackenen Müttern nach der Geburt auftritt. Wissenschaftler am "Centre for Addiction and Mental Health" in Kanada wollen jetzt herausgefunden haben, dass die Verstimmungen nicht etwa durch soziale oder psychologische Gründe bedingt ist, sondern im Kopf entsteht.

Die Forscher um Dr. Jeffrey Meyer untersuchten 15 Frauen, die gerade entbunden hatten und 15 Frauen ohne Kind. Gemessen wurde die Dosis von Monoamin-Oxidase A (MAO-A) im Gehirn. Der Stoff sammelt sich wenige Tage nach der Geburt an und baut beispielsweise das Glückshormon Serotonin ab. Bei den Müttern lag der MAO-A-Wert fünf Tage nachdem das Kind auf die Welt kam um 43 Prozent höher, als bei der Kontrollgruppe mit den Frauen ohne Kind.