Babyblues nach der Geburt: Wochenbettdepression lässt sich vorhersagen

Von Nicole Freialdenhoven
4. März 2014

Während sich die meisten Frauen schnell von den hormonellen Turbulenzen einer Geburt erholen, erkranken rund 13 Prozent der jungen Mütter an einer sogenannten Wochenbettdepression. Sie fühlen sich niedergeschlagen und können keine echte Freude an ihrem Säugling finden. Forscher stellten nun fest, dass sich bereits im letzten Schwangerschaftsdrittel feststellen lässt, ob eine Frau möglicherweise eine Wochenbettdepression entwickelt oder nicht.

Wochenbettdepression kann sich durch Blutanalyse vorher sagen lassen

Das Max-Planck-Institut in München untersuchte 45 Frauen, die aufgrund ihrer Vorgeschichte als Risikopatientinnen eingestuft worden waren, mit Hilfe einer Blutanalyse auf bestimmte biologische Marker. Als nach der Geburt 17 Patientinnen tatsächlich eine Wochenbettdepression entwickelten, wurden bei ihnen rund 100 Gene anders abgelesen als bei den 28 Frauen, die gesund bleiben. Bei vielen dieser Gene spielt Östrogen eine wichtige Rolle.

Die Forscher hoffen nun, eine Art Frühwarnsystem zu etablieren, mit dessen Hilfe Risikopatientinnen schon vor der Geburt besser erkannt und betreut werden können. Derzeit bleibt die Wochenbettdepression häufig unbehandelt, zum einen weil sie nicht als solche erkannt wird, zum anderen weil die Frauen sich scheuten, professionelle Hilfe zu suchen. Dabei kann diese Erkrankung nicht nur für die Mutter schwere Langzeitfolgen haben, sondern auch für die Kinder.