Die perfekte Balance zwischen Entspannung und Bewegung finden und die Hilfe des Partners annehmen

Das so genannte Wochenbett ist eigentlich eine Schonzeit für die frisch gebackene Mutter. Ihr Körper ist dabei sich zu regenerieren und von den Strapazen der Schwangerschaft und Geburt zu erholen. Die liebevolle Betreuung der frischgebackenen Mutter durch ihren Partner und eine Hebamme sind hier sehr wichtig. In den Wochen nach der Geburt sollte es die frischgebackene Mutter in Sachen Bewegung noch ruhig angehen lassen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie nur auf der Couch liegen darf.

Von Claudia Haut

Wie die Zeit im Wochenbett genutzt werden kann

Schwangerschaft und Geburt sind für den Körper einer Frau Höchstleistung. Dies sollte eine junge Mutter niemals vergessen. Viele Frauen sind enttäuscht, wenn sie direkt nach der Geburt nicht ihre alte Figur wieder haben und möchten mit stundenlangem Sportprogramm erreichen, dass sie die Schwangerschaftspfunde innerhalb kürzester Zeit abnehmen.

Die junge Mutter muss erst einmal in die neue Lebenssituation hineinwachsen. Es ist eine Zeit der Neufindung und Neuorientierung. In diese Phase sollte die Wöchnerin soviel Unterstützung wie nur möglich erhalten. Die Wöchnerin hat den Wochenfluss, die Gebärmutter muss sich zurückbilden und die Milchbildung und das Stillen kommen in Gang.

Der kleine Erdenbürger stellt die Mutter vor eine große Herausforderung, denn er verlangt dauernde Aufmerksamkeit.

Am wichtigsten sind Ruhe und Harmonie

Diese Zeit ist anstrengend und intensiv, sie fordert die Mutter körperlich und auch psychisch. Deshalb sollte im Wochenbett für die nötige Ruhe und Harmonie gesorgt werden. Jede unnötige Belastung sollte vermieden werden, Perfektionismus ist hier nicht gefordert, vielmehr sollte die Mutter fünf einmal gerade sein lassen und sich zugestehen, dass man nicht alles auf einmal machen kann.

Im Vordergrund stehen die Frau, das Baby und die gemeinsame Zeit, um ein eingespieltes Team zu werden.

Erholung von den Geburtsstrapazen

An dem alten Spruch "Neun Monate kommt der Bauch, neun Monate braucht er auch wieder, bis er weg ist" ist viel Wahres dran. In der Zeit des Wochenbettes sollte sich die frischgebackene Mutter körperlich nicht überanstrengen. Diese Phase dient dazu, sich körperlich und psychisch von den Strapazen von Schwangerschaft und Geburt zu erholen und sich ganz dem Baby widmen zu können.

Je ruhiger die Frau diese Zeit angehen lässt, desto entspannter verläuft das Stillen und desto intensiver wird die Beziehung zu ihrem Baby.

Wundheilung und Geburtsverarbeitung

Im Wochenbett werden die Mutter und das Kind noch von einer Hebamme betreut. Diese ist immer eine gute Anlaufstelle bei Fragen und auftauchenden Problemen. Bei vielen Wöchnerinnen müssen noch eventuelle Verletzungen heilen, wie:

Auch die hormonelle Umstellung macht der Wöchnerin zu schaffen. Dann muss die Frau auch noch das manchmal traumatische Geburtserlebnis verarbeiten.

Das Baby braucht Liebe, Nahrung und Pflege rund um die Uhr, damit ist die Mutter sehr gefordert.

Und eigentlich ist diese Anfangszeit dazu da, um sich kennen zu lernen und zusammen zu wachsen. Da eine junge Mutter unter ständigem Schlafdefizit leidet, sollte sie jede Gelegenheit zum Schlafen nutzen.

Der Wochenbettzeit sollte den ihr gebührender Raum gegeben werden, damit sich die Mutter erholen und sich in die neue Familiensituation einleben kann. Anstrengende Arbeiten, Hektik, Stress und zu viel Besucher sollten vermieden werden.

Anmeldung für die ersten Kurse mit Baby

Babys sind ganz unterschiedlich: Die einen sind kompromisslos fordernd, andere lassen ihrer Mama auch einmal Zeit um auszuspannen. Manche Mütter kümmern sich in dieser Zeit schon um die ersten Kurse, die sie belegen wollen. Zum Beispiel:

Hausarbeit und lange Spaziergänge

Das Wort "Wochenbett" muss jedoch nicht zwangsläufig wörtlich genommen werden. Eine junge Mutter muss die Wochen nach der Geburt nicht untätig im Bett oder auf der Couch verbringen, wenn sie sich fit genug fühlt. Extremsportarten und Diäten sind jedoch erst einmal verboten, besonders wenn die Mutter stillt.

Der Körper muss sich langsam wieder von der Schwangerschaft zurückentwickeln, dies dauert seine Zeit. Sobald sich die Mutter jedoch wieder fit fühlt, kann sie durchaus Tätigkeiten im Haushalt ausführen. Besonders geeignet sind lange Spaziergänge mit dem Baby, wenn die junge Mutter wieder körperlich fit werden möchte.

Beckenbodenübungen

In der Zeit des Wochenbettes kann die Mutter schon spezielle Übungen für den Beckenboden durchführen. Richtige Beckenbodenübungen lernt die Mutter im Rückbildungskurs bei ihrer Hebamme, der einige Wochen nach der Geburt beginnt. Doch auch schon vor Beginn des Kurses kann die Beckenbodenmuskulatur durch einige Übungen gefestigt werden.

Regelmäßige Ruhepausen

Schnell sind die meisten Mütter wieder in ihrem üblichen Alltag integriert. Dennoch sollten sie sich bewusst Ruhephasen gönnen. Am besten eignen sich dazu die Stunden, in denen auch das Baby schläft.

Telefon und Türklingel sollten dann abgestellt werden, so dass keiner den Schlaf von Mutter und Kind stören kann.

Wie der Partner zur optimalen Erholung beitragen kann

Eingewöhnungsphase in der eigenen Wohnung

Wenn die frischgebackene Mutter und ihr Baby vom stolzen Vater aus der Geburtsklinik oder dem Geburtshaus abgeholt werden, ist erst einmal alles fremd. Das Baby muss sich eingewöhnen und die Mutter muss das "behütete" Krankenhaus oder Geburtshaus verlassen und wieder "auf eigenen Beinen" stehen.

Was oft belächelt wird, ist für die Mutter nicht ganz einfach. Im Krankenhaus oder dem Geburtshaus ist immer jemand da, der beim Anlegen oder Wickeln des Babys hilft und der alle Fragen der frischgebackenen Mutter beantwortet. Die Mutter brauchte sich um nichts kümmern.

Zu Hause sieht die Mutter das Chaos um sich herum und ist körperlich aber oft noch nicht in der Lage, sich diesem zu stellen.

Die frisch gebackene Mutter bei der Erholung unterstützen

Der Partner kann die Mutter sehr viel dabei unterstützen, dass sie sich im Wochenbett gut von den Geburtsstrapazen erholen kann.

Haushalt regeln

Da sich die Mutter besonders in den ersten Tagen nach der Geburt noch schonen sollte, dankt sie es dem stolzen Vater sehr, wenn er den Haushalt übernimmt und den Staubsauger in die Hand nimmt, die Toilette putzt, Staub wischt usw.

Frisch kochen

Zusätzlich ist es für die junge Mutter eine Entlastung, wenn sich der Partner um das Kochen kümmert. Wenn die Mutter stillt, so ist es sehr wichtig, dass sie regelmäßig und ausgewogen isst, damit die Muttermilch einschießen kann.

Eventuelle Stimmungsschwankungen berücksichtigen

Der Partner sollte in der Zeit des Wochenbetts in jedem Fall berücksichtigen, dass sich seine Frau in einer hormonellen Ausnahmesituation befindet. Auch wenn sie von einer Sekunde zur anderen anfängt zu weinen, so sollte er für sie da sein und sie mit dem Baby unterstützen, soweit es möglich ist.

Die Heultage gehen von selbst vorüber und auch die Hormone der Frau pendeln sich wieder ein.

Sobald die kleine Familie ihren Alltag wieder im Griff hat, hat auch der Partner wieder mehr Zeit für sich und kann sich auch wieder eine kleine Auszeit gönnen.

Die junge Mutter wird es ihrem Partner danken, wenn er sich in den ersten Tagen und Wochen liebevoll um sie und das Baby kümmert.