Den richtigen Namen fürs Baby finden - Was tun, wenn die Eltern sich nicht entscheiden können?

Sobald ein Babybauch sichtbar ist, diskutieren die meisten werdenden Eltern über den Namen, den sie ihrem Baby geben möchten. Oft sorgt sie für heiße Diskussionen und schlaflose Nächte. Es ist gar nicht so einfach den richtigen Vornamen für den kleinen Erdenbürger zu finden. Den Vornamen trägt das Kind sein Leben lang, deshalb soll er mit Bedacht ausgesucht werden. Manchmal wird er schon vorher ausgesucht und während der Schwangerschaft heftig diskutiert, oft wissen die Eltern aber wenn sie das Kind das erste Mal sehen, spontan was für ein Name am Besten zu ihm passt. Wenn die Eltern sich nicht gleich nach der Geburt auf einen Namen einigen können, haben sie noch einen Monat Zeit, den Vornamen beim Standesamt nachträglich zu melden.

Von Claudia Haut

Suchen und Finden des richtigen Namens fürs Baby

Im Normalfall wird man von seinem Vornamen das ganze Leben lang begleitet, oft länger als von seinem Nachnamen. Werdende Eltern zerbrechen sich daher meist wochen- oder monatelang den Kopf, welchen Namen ihr Baby bekommen soll.

Klassisch oder ausgefallen?

An die Zukunft des Kindes denken

Die Auswahl des Vornamens ist eine der ersten wichtigen Entscheidungen, welche die Eltern für ihr Kind treffen. Klassisch oder ausgefallen - das ist oft die Frage.

Ob man dem Kind mit einem sehr ausgefallenen Namen einen Gefallen tut, stellt sich meist erst später heraus. Dann kann es passieren, dass es im Kindergarten und in der Schule geneckt wird.

Dem Trend folgen oder auf Tradition setzen?

Die aktuellen Namen unterliegen immer einem Modetrend und jede Generation hat ihre Favoriten. Wer keinen Allerweltsnamen will, muss unter Umständen ausführlich suchen.

Ein ausgefallener Name kann etwas Schönes sein, er kann aber auch zur Belastung werden. Vor allen Dingen komplizierte Schreibweisen machen einen Namen alltagsuntauglich.

Die Eltern sollten auch nicht ihre Wünsche und Vorlieben in den Vordergrund stellen. Kinder wollen vor allen Dingen eines: Sie wollen dazugehören, Teil einer Gruppe sein. Ein ausgefallener Name kann ihnen diese Position erschweren, denn ein ausgefallener Vorname ist meistens auch ein seltener Name.

Unter den Babynamen in den vergangenen Jahren waren skandinavische, französische, italienische und englische oder amerikanische Namen sehr beliebt. Aber auch die alt-deutschen Namen sind immer noch populär.

Besonders schön sind Namen, die eine Bedeutung haben. Diese und die Herkunft des Namens sollte man dann aber auch kennen. Mittlerweile bekommen die Kleinen Namen aus aller Welt, so wie es zu einer multikulturellen Gesellschaft passt.

Wo und wie man Namen suchen kann

Die Suche im Internet

Viele Namen kennt man bereits, so dass weitere Hilfsmittel bezüglich der Namensfindung nicht mehr nötig sind. Wer zusätzliche Tipps zum Thema Vorname haben möchte, findet im Internet eine riesengroße Auswahl der unterschiedlichsten Namen.

Hier kann man auch Namen lesen, die aus anderen Ländern kommen, wenn man seinem Kind keinen bekannten deutschen Namen geben möchte.

Im Internet findet man viele gute Seiten mit Babynamen aus aller Welt. Oft ist auch ihre Herkunft und Bedeutung beschrieben.

Die Suche in Büchern und Zeitschriften

Wer nicht nur im Internet recherchieren will, der kann sich auch ein Buch zum Thema Babyvornamen kaufen. Im Handel sind hier verschiedene Ratgeber erhältlich. Auch in diversen Zeitschriften zum Thema Schwangerschaft, Geburt und Baby finden sich Namensvorschläge.

Sehr hilfreich zur Namensfindung ist auch der Reclam Namensführer, auch er beschreibt die Bedeutungen der Namen.

Mögliche Sympathieträger

Zu bestimmten Namen hat man oft eine gewisse Assoziation, diese kann Sympathie oder Antipathie transportieren. Wir verbinden Menschen immer auch mit ihrem Namen. So überlegen sich Eltern vielleicht auch Namen von Personen die sie kennen und die ein Sympathieträger sind.

Auf der anderen Seite gibt es Menschen die wir ablehnen und deshalb auch deren Namen nicht mögen.

Urlaubserinnerungen, Stars und Medien

Oft werden Namen auch mit schönen Urlaubserinnerungen verbunden und das Baby erhält einen Namen aus dem letzten Urlaubsland. Auch Filme und Fernsehserien beeinflussen manche Eltern bei der Namenssuche.

Stars und Sternchen sowie Idole sind ebenso für manche Namensgebung verantwortlich.

Namen aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis

Es ist heute seltener geworden, aber manchmal bekommen die Kinder auch noch die Namen der Paten. Oder man hat im Verwandten-, Bekannten- und Freundeskreis lieb gewonnene Menschen, deren Namen man dem Kind geben möchte.

Die alte Sitte, Namen der Großeltern zu geben, wird auch heute noch praktiziert.

Entscheidungshilfen für die Eltern zur Einigung

Der Vorname prägt einen Menschen sein Leben lang. Länger als der Nachname, denn dieser kann bei einer späteren Heirat abgelegt werden. Dies ist wohl auch der Grund, weshalb sich die werdenden Eltern den Kopf über den richtigen Vornamen zerbrechen.

Passt der Name zum Kind?

Am besten macht man sich Listen mit den Favoriten und behält sich mehrere Namen zur Auswahl. Oft ist es so, dass, wenn das Kind dann endlich auf der Welt ist, die Eltern merken, dass bestimmte Namen gar nicht zu ihm passen. Wenn sie das Kind das erste Mal im Arm halten, wissen viele Eltern genau, was es für einen Namen tragen soll.

Der Vorname sollte auch mit dem Nachnamen harmonieren. Eine einfache Schreibweise hilft den Namen im Alltag zu gebrauchen.

Wenn man sich uneinig ist

Können sich die werdenden Eltern nicht sofort auf einen Namen fürs Baby einigen (so ist es meistens), dann ist es hilfreich, wenn jeder die Namen, die er bevorzugen würde, auf einen Zettel aufschreibt. Gemeinsam geht man dann die Namen durch und streicht die, die sich der andere Partner keinesfalls vorstellen kann.

Die meisten Eltern einigen sich auf diese Weise bis zur Geburt. Einige Eltern wiederum wollen ganz bewusst erst nach der Geburt einen Namen suchen, wenn sie wissen, wie ihr Baby aussieht und welcher Name zu diesem Baby passt.

Unterschiedliche Vorstellungen

Jedes Paar stellt andere Kriterien an den perfekten Vornamen. Die einen möchten einen Namen, den jeder schreiben kann, die anderen einen besonders ausgefallenen Namen, wieder andere möchten ihrem Kind den Namen der Oma oder des Opas geben, zum Nachnamen soll der Vorname natürlich auch passen.

Zeitlimit bis zur Entscheidung

Viele Eltern können sich aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Namen nicht entscheiden. Wenn sich das Paar während der Schwangerschaft noch nicht auf einen oder mehrere Vornamen einigen konnte, so ist dies kein Problem.

Erst nach der Geburt werden der oder die Vornamen wichtig. Innerhalb einer Woche nach der Geburt muss dem zuständigen Standesamt der komplette Vorname mitgeteilt werden.

Konnten sich die Eltern innerhalb der ersten Lebenswoche ihres Babys nicht auf einen Vornamen einigen, so haben sie einen Monat Zeit, den Vornamen im Standesamt nachzureichen.

Akzeptiert das Standesamt den Namen nicht als Vornamen, so kann es notwendig werden, dass ein Gericht darüber entscheidet, ob der von den Eltern gewählte Name in der Geburtsurkunde als Vorname eingetragen werden kann.

Mehrere Vornamen als Kompromiss

Sicher ist die Namensfindung eine schwierige Angelegenheit. Dennoch sollte es zwischen beiden Elternteilen eigentlich möglich sein, sich innerhalb der neunmonatigen Schwangerschaft und der Woche nach der Entbindung auf einen oder mehrere Vornamen zu einigen.

Wenn einem Kind mehrere Vornamen gegeben werden, so kann es sich später aussuchen, wie es gerufen werden möchte. Wenn sich Eltern nicht entscheiden oder einigen können, ist dies sicher ein guter Kompromiss.

Bekanntgabe des Namens

Einigen sich die Eltern während der Schwangerschaft auf einen Namen (oder zwei Namen, wenn noch nicht bekannt ist, ob es ein Mädchen oder ein Junge wird), so müssen sie selbst entscheiden, ob sie diesen Namen schon vor der Geburt verraten wollen.

Hier ist zu bedenken, dass jeder, dem der Name mitgeteilt wird, seinen Kommentar dazu abgibt: "Ach, so hieß ja meine Oma." Oder: "Diesen Namen wollt ihr eurem Kind geben?!"

Viele Eltern behandeln den gewählten Vornamen daher wie ein Geheimnis und geben ihn erst nach der Geburt preis. Wenn das Baby auf der Welt ist, halten sich die meisten Leute mit ihren Kommentaren zurück.

Die richtigen Vornamen für Zwillinge finden

Schon bei der Suche des Vornamens für ein Kind, haben die Eltern die Qual der Wahl. Wie viel schwerer muss es sein die Vornamen für Zwillinge zu finden? Zwillingspaare können gleichgeschlechtlich sein oder es ist ein Junge und ein Mädchen. Dementsprechend müssen die Namen ausgewählt werden.

Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls

Oft sollen die Vornamen der Zwillinge das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken. Deshalb werden ähnliche Namen gewählt, wie:

  • Hanne und Nanne
  • Sarah und Lara
  • Lilo und Lili
  • Tim und Tom

Auch Namen mit gleichen Endungen, beispielsweise Laura und Mara, sind sehr beliebt. Nach ähnlichem Prinzip kann man eine Reihe weiterer Zusammengehörigkeiten durch die Namenswahl kreieren, etwa durch:

  • Gleiche Anfangsbuchstaben wie bei Mark und Max
  • eine ähnliche Aussprache wie bei Jonas und Thomas
  • ähnliche Namen wie Paul und Pauline oder Christian und Christiane
  • Namen, die aus dem gleichen Land kommen, wie die italienischen Namen Marco und Fabio oder Julia und Juliano oder skandinavische Namen wie Sven und Svenja

Eine schöne Idee ist es auch, Vornamen mit gleicher oder ähnlicher Bedeutung auszuwählen. Die englischen Namen Faith und Hope, bedeuten Glaube und Hoffnung.

Die Namen der Zwillinge sollten allerdings gleichwertig sein, damit es später nicht zu Auseinandersetzungen kommt. Ein Fritz dürfte sich sicher ärgern, wenn seine Schwester den ausgefallenen Namen Cosima-Shiva trägt.

Stärkung der eigenen Persönlichkeit

Es gibt Meinungen, die dafür plädieren, nicht das Zusammengehörigkeitsgefühl sondern das Individuum beim Zwilling zu stärken. Genauso wie sie nicht immer gleich gekleidet sein sollen.

Für den Zwilling ist eine eigenständige Persönlichkeit wichtig. Diese sollte sich dann auch im Namen ausdrücken. So könnten zum Beispiel ganz unterschiedliche Namen ausgesucht werden.

Egal ob es eineiige oder zweieiige Zwillinge sind, so hat doch jeder seinen ganz eigenen Charakter und der macht sich auch schon beim Baby bemerkbar. Daher sollten die Eltern das Augenmerk bei der Namenssuche auf das jeweilige Kind konzentrieren.

Einen Namen finden

In jedem Fall sollten die Namen alltagstauglich sein, so kann es zum Beispiel bei gleichen Anfangsbuchstaben zur Verwechslung der Initialen kommen. Um geeignete Namen zu finden, gibt es Internetseiten, Namensbücher und Namenslexika. Oft sind auch prominente Paare ein Vorbild für die Namensgebung.