Zeugungsfähigkeit an- und ausschalten - Forschern gelingt dies im Tierversuch

Von Cornelia Scherpe
8. Juli 2013

In einer Studie mit Nagetieren ist es Forschern nun gelungen, die Zeugungsfähigkeit der männlichen Tiere nach belieben auszuschalten und später wieder zu reaktivieren. Das Verblüffende der Studie: Eigentlich hatten sich die Forscher überhaupt nicht mit dem Thema Fruchtbarkeit beschäftigt. In ihrer Studie war es darum gegangen, den Geschmackssinn der Mäuse näher zu untersuchen. Dabei erkannten sie völlig zufällig, dass die Fähigkeit zu schmecken und die Zeugungsfähigkeit miteinander verknüpft sind.

Man fand heraus, dass sowohl die Sinneszellen in der Zunge, als auch die Hodenzellen und die Spermien an sich eine bisher unbekannte Gemeinsamkeit haben. Sie verfügen über eine hohe Anzahl bestimmter Eiweiße. Diese Proteine vermitteln das Schmecken von süßem und von herzhaften Speisen. Die Forscher deaktivierten die Gene bei männlichen Mäusen und wollten die Vererbung beobachten.

Doch dazu kam es nicht, da die Tiere sich plötzlich trotz vieler Versuche nicht mehr Fortpflanzen konnten. Man untersuchte daraufhin die Spermien der Mäuse und musste feststellen, dass diese entweder defekt, oder gar nicht mehr produziert worden waren. Der Effekt ließ sich jedoch umkehren.

Bei Menschen liegen die Proteine in leicht veränderter Form vor, denn durch falsche Ernährung kann ein Mann sie selbst blockieren! Diese Erkenntnis passt gut in das Bild, dass viele Ärzte in den letzten Jahrzehnten gewonnen haben. Demnach wird die Zeugungsfähigkeit der Männer immer schlechter. Gleichzeitig gibt es immer mehr dicke Menschen, die sich offenbar zum Schlemmen hingezogen fühlen. Es ist daher denkbar, dass die falsche Ernährung die Proteine bei diesen Männern blockiert.

Sollte man in den kommenden Jahren genau ermitteln können, ab welcher Dosierung eines Stoffes die Zeugungsfähigkeit behindert ist, wäre auch wieder die "Pille für den Mann" ein heißes Thema.