Unfruchtbare Männer haben eine verkürzte Lebenserwartung

Von Cornelia Scherpe
22. Mai 2014

Der Schock über die Diagnose "Unfruchtbarkeit" sitzt bei Betroffenen immer sehr tief, denn auf natürlichem Wege können sie keine Kinder bekommen. Sterilität verhindert jedoch nicht nur das Elternglück, sondern kann weitreichende Folgen für den ganzen Körper haben.

Studie mit unfruchtbaren Männern

Wie stark die biologischen Auswirkungen sind, hat eine Studie analysiert. Dafür arbeiteten die Forscher mit den Daten von 11.935 Menschen. Es handelte sich um Männer, die wegen Furchtbarkeitsstörungen beim Arzt gewesen waren. Die Diagnose lag im Schnitt 7,7 Jahre zurück und damals waren sie durchschnittlich 37 Jahre alt.

Daraus lässt sich schlussfolgern, dass die Männer zum Zeitpunkt der Studie mit Mitte 40 nach zu jung für ein hohes Sterberisiko waren. Tatsächlich zeigte die Überprüfung, dass in der Zwischenzeit nur 69 Männer verstorben waren.

Bestätigung des Zusammenhangs von Sterilität und erhöhte Sterblichkeit

Eine genaue Analyse der damaligen Diagnosen zeigte jedoch den starken Zusammenhang zwischen Unfruchtbarkeit und Sterblichkeit. Bei den verstorbenen Männern handelte es sich um Patienten, die bei den Untersuchungen besonders schlecht abgeschnitten hatten. Sie hatten eine geringe Gesamtspermienzahl und die vorhandenen Spermien waren wenig beweglich. Das erhöhte das Risiko auf einen verfrühten Tod direkt um den Faktor 2,3.

Ursache liegt vermutlich in weiteren Erkrankungen begründet

Wie genau dieser Zusammenhang entsteht, können die Forscher aus ihrer Untersuchung nicht ableiten. Sie gehen jedoch davon aus, dass die Furchtbarkeitsstörung nur Teil eines komplexeren Krankheitsbildes ist. Die Männer litten eventuell an anderen Erkrankungen, die jedoch nicht diagnostiziert worden waren.

Auch Depressionen aufgrund der Sterilität könnten eine Rolle spielen. Gleichzeitig war die Sterberate in dieser Gruppe aus 11.935 Männern im Vergleich zu gleichaltrigen 11.935 Männern der Durchschnittsbevölkerung kleiner. Hier kommt es statistisch im Zeitraum von 7,7 Jahren zu 176,7 Toten und nicht nur zu 69 Todesfällen.

Dies erklären sich die Forscher mit dem Umstand, dass der Gang ins Krankenhaus aufgrund von Furchtbarkeitsstörung ein guter Anstoß zu einem Gesundheitscheck ist. Bei keinem Klinikbesuch werden auch mögliche Krankheiten nicht frühzeitig entdeckt.