Schlafen auf dem Rücken gefährdet ungeborene Kinder - jede vierte Totgeburt vermeidbar

Von Nicole Freialdenhoven
18. April 2013

Schwangere Frauen, die auf dem Rücken schlafen, setzen ihre Babys einem wesentlich höheren Risiko aus als Frauen, die auf der Seite schlafen.

Dies ergab eine Studie aus Ghana, die im International Journal of Gynecology and Obstetrics veröffentlicht wurde. Danach könnten in Afrika südlich der Sahara ein Viertel aller Totgeburten verhindert werden, wenn schwangere Frauen eine andere Schlafposition einnehmen würden. In Ghana kommen auf etwa 1000 Geburten 20 bis 50 Totgeburten. In den Industrienationen liegt die Zahl bei nur 2 bis 5 Totgeburten auf 1000 Kinder.

Der Uterus drückt mit fortschreitender Schwangerschaftsdauer immer stärker auf die untere Hohlvene (Vena cava inferior), die durch die Brust- und Bauchhöhle zum Herzen verläuft und dabei das Blut aus den Venen der Nieren, Eierstöcke und Lenden aufnimmt. Wird der Rückfluss des Blutes zum Herzen durch den Uterus blockiert, wird die Blutversorgung des Fetus eingeschränkt. Dazu kommt es bei Rückenschläferinnen häufiger zur Schlafapnoe und somit zu einer gestörten Sauerstoffversorgung. Beides zusammen kann das Risiko einer Totgeburt erhöhen.

Berechnungen eines Forscherteams von Sleep Disorders Center der University of Michigan, das sich mit den gehäuften Totgeburten in Afrika beschäftigte, ergaben, dass etwa jede vierte Totgeburt in Ghana eine Folge des Schlafens auf dem Rücken sein kann.