Das Risiko auf eine Totgeburt lässt sich nicht senken

Von Cornelia Scherpe
16. Dezember 2011

Das Erleiden einer Totgeburt ist für viele Frauen und ihre Partner eine riesige Katastrophe. Sehr häufig betroffen sind Frauen, die zum ersten Mal ein Kind zur Welt bringen oder bereits vorher Fehlgeburten hatten. Bei ihnen liegen Störungen in der Plazenta, also dem Mutterkuchen, vor, oder es kommt zu Problemen während des Geburtsvorgangs.

Mediziner versuchen seit Jahren erfolglos Risikofaktoren nicht nur zu bestimmen, sondern auch Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Erfolge gibt es keine zu berichten. Im Gegenteil: Neuste Erkenntnisse zeigen, dass man offenbar das Risiko gar nicht senken kann. Eine Studie zeigt, dass es ethnische Unterschiede bei der Risikoverteilung gibt. Zum Beispiel haben afroamerikanische Frauen ein Risiko, das 2,3-fach größer ist als das einer deutschen Frau. Auch Hispanics erleiden öfter Fehlgeburten. Sie sind bis zu 40 Prozent eher davon betroffen.

In den USA ging man dem näher auf den Grund und untersuchte die dort medizinisch erfassten Totgeburten. In 29,3 Prozent der Fälle gab es Funktionsstörungen wie das verfrühte Ablösen der Plazenta. Infektionen waren in 12,9 Prozent der Fälle schuld, genetisch bedingte Fehlbildungen zu 13,7 Prozent. In 10,4 Prozent gab es Probleme mit der Nabelschnur und in 7,8 Prozent kam es zu Geburtskomplikationen. Die wenigsten dieser Dinge kann man aktiv im Vornherein beeinflussen.