Ursachen und Risikogruppen für eine Totgeburt

Von einer Totgeburt spricht man, wenn ein Baby mit mehr als 500 Gramm Geburtsgewicht tot zur Welt kommt. Für Totgeburten kann es unterschiedliche Ursachen geben, bei etwa einem Drittel ist die Ursache immer noch unbekannt und auch eine Obduktion kann keine Erklärung geben. Einige Frauen haben ein erhöhtes Risiko, eine Totgeburt zu erleiden.

Von Claudia Rappold

Von einer Totgeburt und nicht mehr von einer Fehlgeburt spricht man, wenn das Geburtsgewicht des Kindes mindestens 500 Gramm beträgt, das ist etwa ab der 20. Schwangerschaftswoche. Dabei kann das Baby während der Schwangerschaft, während der Wehen oder bei der Geburt gestorben sein.

Mögliche Ursachen

So genannte Chromosomenbesonderheiten, wie etwa Trisomie 13, können eine mögliche Ursache sein. Vermutet wird auch, dass psychische und soziale Faktoren eine große Rolle spielen können.

Diabetes

Bei manchen Frauen tritt eine Schwangerschaftsdiabetes auf, oder die werdende Mutter litt schon vorher an Diabetes mellitus. Kommt es zu einem erhöhten Zuckerspiegel, kann dies zu weiteren Komplikationen führen, unter anderem auch zu einer Totgeburt.

Gestose und HELLP-Syndrom

Die Gestose nennt man umgangssprachlich auch Schwangerschaftsvergiftung. Auch das HELLP-Syndrom kann für eine Totgeburt verantwortlich sein.

Frauen, die unter einer Schwangerschaftsvergiftung, einer Präeklampsie, leiden, haben ein erhöhtes Risiko, dass ihr Baby im Mutterleib oder während der Geburt verstirbt.

Fehlbildungen

Manchmal stirbt das Kind im Mutterleib oder während der Geburt aufgrund von Fehlbildungen. Auch Missbildungen, Verwachsungen oder Infektionen der Gebärmutter können eine Totgeburt begünstigen.

Gendefekt

Babys, die einen Gendefekt haben, haben ein höheres Risiko noch im Mutterleib zu versterben als andere Babys. Besonders bei älteren Müttern steigt das Risiko für ein Baby mit Chromosomenschaden, wie dies zum Beispiel bei der Trisomie 18 der Fall ist.

Ältere Mütter haben demnach ein geringfügig höheres Risiko für eine Totgeburt als jüngere.

Verfrühter Stuhlabgang des Babys

Manchmal kommt es zu einer Grünfärbung des Fruchtwassers, dieses geschieht durch verfrühten Stuhlabgang des Babys. Dadurch kann es zu einem Tod im Mutterleib kommen oder das Baby erleidet eine Lungenentzündung mit Todesfolge, wenn es das grüne Fruchtwasser aspiriert.

Hormonelle Störungen und Infektionen

Weiterhin gibt es eine Vielzahl an hormonellen Unregelmäßigkeiten die eine Totgeburt auslösen können. Generell alle Infektionen stellen ein großes Risiko dar, wie zum Beispiel:

Verzehrt eine Frau in der Schwangerschaft rohe Lebensmittel wie zum Beispiel Eier (Tiramisu), so kann sie an Salmonellen erkranken. Eine Salmonellenerkrankung erhöht die Gefahr einer Totgeburt.

Gleiches gilt auch, wenn eine Schwangere während der Schwangerschaft Toxoplasmose bekommt. Dies kann zum Beispiel geschehen, wenn eine schwangere Frau Kontakt mit infiziertem Katzenkot durch das Reinigen des Katzenklos hat und gegen die Toxoplasmose noch keine Antikörper hat.

Auch die mangelnde Fähigkeit der Plazenta (Mutterkuchen), das Kind zu ernähren, hierfür gibt es auch wiederum verschiedene Ursachen, kann eine Totgeburt zur Folge haben.

Mehrlingsschwangerschaft und vorherigem Kaiserschnitt

Frauen, die Mehrlinge erwarten, haben ebenfalls ein höheres Risiko, dass eines oder mehrere Kinder tot zur Welt kommen.

Schwangere, die bereits ein Baby per (geplantem oder ungeplantem) Kaiserschnitt geboren haben, haben dadurch für die nächste Schwangerschaft ein höheres Risiko, eine Totgeburt zu erleiden.

Nabelschnurkomplikationen

Nabelschnurkomplikationen haben eine ungünstige Prognose. Hier erleidet das Baby eine Mangelversorgung. Das kann ein Nabelschnurknoten oder ein Nabelschnurvorfall sein.

Selten kommt es vor, dass die Nabelschnur zu straff um den Hals des Babys liegt.

Vorzeitige Plazentaablösung und Drogenmissbrauch

Bei einer vorzeitigen Plazentalösung besteht Gefahr für Mutter und Kind. Mehrlingsgeburten sind stärker gefährdet.

Auch bei Alkohol- und Drogenmissbrauch ist mit einer möglichen Totgeburt zu rechnen.

Körperliche oder psychische Gewalt

Ein weiteres erhöhtes Risiko für eine Totgeburt besteht dann, wenn die Schwangere während ihrer Schwangerschaft massiver körperlicher oder psychischer Gewalt ausgesetzt ist.

Tod nach der Geburt

Zum Tod nach der Geburt kann es beispielsweise kommen, wenn

  • die Lungen des Kindes noch nicht ausgereift sind.
  • Wenn es zu Hirnblutungen kommt,
  • das Baby schwere Infektionen oder eine Blutvergiftung hat.