Geburt in jungen Jahren erhöht bei der Mutter die Gefahr für spätere Gefäßerkrankungen

Laut Studie ist das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen bei Teenagermüttern besonders hoch

Von Cornelia Scherpe
21. Dezember 2017

Junge Frauen, die bereits vor ihrem 20. Lebensjahr zum ersten Mal Mutter werden, belasten damit offenbar ihren Körper besonders stark. Zumindest legt eine aktuelle Studie diesen Verdacht nahe. Sie besagt, dass mit einer Geburt in der Jugendzeit die Gefahr ansteigt, später Herz-Kreislaufprobleme zu bekommen.

Studie zum Zusammenhang früher Schwangerschaften mit späteren Herz-Kreislaufproblemen

Die Forscher werteten für ihre Studie insgesamt 1.047 Daten von Freiwilligen aus. Die Frauen stammten aus Kanada, Brasilien, Kolumbien und Albanien. Alle waren zum Zeitpunkt der Studie zwischen 65 Jahren und 74 Jahren alt und wurden eingehend auf ihr Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen hin untersucht. Zudem fragte man die Frauen, in welchen Alter sie zum ersten mal ein Kind entbunden hatten.

Entsprechend dieser Angaben wurden sie in vier Gruppen aufgeteilt:

  • Mütter, die Kinder vor oder
  • nach dem 20. Lebensjahr bekommen hatten,
  • Frauen mit Fehlgeburten vor dem 20. Lebensjahr und
  • kinderlose Frauen.

Ergebnis der Studie

Es zeigte sich, dass Teenagergeburten das Risiko auf kardiovaskuläre Ereignisse bereits binnen zehn Jahren nach der Geburt steigerten. Viele hatten bereits ernste Herz-Kreislaufprobleme, bevor sie 30 Jahre alt waren.

Die Risikowerte waren deutlich geringer, wenn das erste Kind erst nach dem 20. Lebensjahr geboren wurde. Frauen mit Fehlgeburten hatten ebenfalls - unabhängig vom Alter - ein niedriges Risiko. Das geht vermutlich auf die Tatsache zurück, dass durch eine Fehlgeburt die Schwangerschaft unterbrochen und damit die typischen Schwangerschaftsbelastungen für den weiblichen Körper geringer ausfallen. Das kleinste Risiko auf Herz-Kreislaufleiden hatten tatsächlich die Frauen, die niemals schwanger gewesen waren.

Die Studie unterstreicht damit, wie wichtig es ist, heranwachsende Jungen und Mädchen über Sexualität aufzuklären, um ungeplante Teenagerschwangerschaften zu vermeiden. Häufig gehen die frühen Schwangerschaften mit einem niedrigerem Bildungsniveau und bedenklichen Gesundheitsbedingungen wie Mangelernährung und kaum Sport einher. An diesen Stellschrauben gilt es zu drehen.