Arzthaftpflicht und hoher Aufwand - Immer mehr Gynäkologen schließen ihre Praxis

Flächendeckendes Praxisnetz bei Gynäkologen durch zu hohe Kosten bald nicht mehr gewährleistet

Von Laura Busch
14. Juni 2010

Schwangere Frauen werden normalerweise bis zur Geburt von ihrem Frauenarzt begleitet. Er untersucht die körperlichen Funktionen von Mutter und Kind und kann auf Wunsch per Ultraschall das Geschlecht des Babys feststellen.

Viele Frauen suchen sich in dieser Zeit einen Frauenarzt, der für sie unkompliziert zu erreichen ist. Doch dieses flächendeckende Netz in Deutschland ist in Gefahr, schon jetzt drohen besonders in ländlichen Gebieten große Versorgungslücken. Denn Gynäkologen sind besonders von den immer höheren Beitragszahlungen für die Arzthaftpflicht betroffen.

Der größere Kostenaufwand für Gynäkologen

Werden im Laufe der Schwangerschaftsvorsorge Fehler gemacht oder falsche Prognosen getroffen, werden alle Beteiligten per Haftpflichtversicherung zur Verantwortung gezogen.

"Hinzukommt der damit anwachsende Aufwand für Dokumentation und die höheren Anforderungen an die vorgeburtliche Medizin", erklärt Dr. Wolf Dieter Fiessler von der Ärztlichen Genossenschaft GenoGyn. Da die Kosten sowie der Aufwand für viele Gynäkologen in keinem Verhältnis mehr zum Erlös steht, schließen viele ihre Praxen. Frauen müssen dann oft in eine andere Stadt fahren, um zum Arzt zu gehen.