Fischölkapseln in der Schwangerschaft: Kinder entwickeln in den ersten Lebensjahren mehr Gewicht

Laut Studie sind Kinder von Müttern, die in der Schwangerschaft Fischöl eingenommen haben, größer und schwerer

Von Cornelia Scherpe
2. Oktober 2018

Viele Frauen schwören darauf, während der Schwangerschaft regelmäßig Fischöl als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Die Omega-3-Fettsäuren sollen bereits dem Ungeborenen zugutekommen und manchen Studien zufolge vor Asthmaerkrankung schützen oder den IQ positiv beeinflussen. Es gibt jedoch auch kritische Stimmen, die an einer Nutzung zweifeln und die Einnahme bestenfalls für Geldverschwendung halten. Nun hat eine aktuelle Studie neue Erkenntnisse: Das Gewicht des Kindes steigt in den ersten Lebensjahren.

Studie zur Kinderentwicklung bei Schwangerschaftsvorsorge mit Olivenöl oder Fischöl

Für die Untersuchung wurden die Daten der Studie "Copenhagen Prospective Studies on Asthma in Childhood 2010" genutzt. Damals hatten 736 Frauen während der Schwangerschaft entweder Kapseln mit Olivenöl oder mit Fischöl eingenommen. Nach der Geburt waren die Kinder untersucht worden und es gab keine negativen Auswirkungen. Vielmehr zeigte eine spätere Kontrolle der inzwischen Fünfjährigen, dass das Asthmarisiko tatsächlich um ein Drittel kleiner war, wenn die Mutter Fischölkapseln eingenommen hatte.

Nun sind die Kinder sieben Jahre alt und wurden in den letzten Jahren weiterhin betreut. Dabei stellten die Forscher fest, dass die Jungen und Mädchen aus der Fischölgruppe insgesamt ein höheres Gewicht bekommen haben. Bereits 2010 waren erste kritische Stimmen laut geworden, da die Neugeborenen aus dieser Gruppe ein leicht höheres Geburtsgewicht hatten und im Schnitt zwei Tage nach dem errechneten Termin zur Welt kamen. Offenbar blieb dieser Gewichtsvorsprung erhalten, denn auch im Alter von sechs Jahren war ein vermehrtes Wachstum samt einem Plus auf der Waage vorhanden. Die Fischölgruppe kam auf 21,8 Kilogramm und einen Hüftumfang von 55,5 Zentimeter. In der Olivenölgruppe lagen die Werte bei 21,4 Kilogramm und 54,8 Zentimeter.

Viel Muskelmasse, wenig Fettanteil

Die Forscher betonen jedoch, dass diese geringen Unterschiede noch kein Anzeichen dafür sind, dass die Kinder ein erhöhtes Risiko für Adipositas besitzen. Insbesondere spricht dagegen, dass es vor allem zu einer Zunahme der Muskelmasse um 280 Gramm kam, während der Fettanteil nur um 116 Gramm größer als in der Kontrollgruppe war. Auch ein besserer Knochenbau sei das Resultat, denn die Kinder hatten 10,3 Gramm mehr Mineralgehalt in den Knochen.