PETN in der Schwangerschaft: Töchter erkranken später seltener an Bluthochdruck

Deutsche Studie untersucht Wirkungskraft und genetischen Einfluss der PETN-Therapie bei Schwangeren

Von Cornelia Scherpe
20. Februar 2015

Zeigt sich bei einer Schwangeren eine schlechte Durchblutung der Gebärmutter, kann das schwere Folgen für das Kind haben. Es kommt gehäuft zu Wachstumsstörungen des Ungeborenen und auch eine zu frühe Entbindung gehört zu den Risiken.

Wirkung von PETN

Deutsche Forscher hatten dabei 2014 in einer Studie gezeigt, dass man die Gefahr senken kann, indem die Mütter den Wirkstoff "Pentaerithrityltetranitrat" (kurz PETN) einnehmen. Durch den Wirkstoff wird mehr Stickstoffmonoxid ausgeschüttet und das weitet die Gefäße.

Der Effekt wird in der Praxis gegen Bluthochdruck eingesetzt, damit das Blut nicht mehr durch zu enge Gefäße fließen muss und dabei zu viel Druck aufbaut. Bei den Schwangeren bewirkt die Weitung der Gefäße eine bessere Versorgung der Gebärmutter und damit des Kindes.

Genetische Einflüsse der PETN-Therapie

Eine neue Studie, ebenfalls aus Deutschland, hat nun untersucht, ob die Wirkungskraft des Mittels nur während der Einnahme besteht, oder sich durch die Epigenetik auch auf die Nachkommen überträgt. In der Epigenetik wird erforscht, wie bestimmte Einflüsse direkt auf die DNS wirken und diese verändern. Daher können die Auswirkungen bestimmter Ereignisse sogar an die Kinder vererbt werden.

Offenbar ist dies auch bei der PETN-Therapie von Schwangeren der Fall. Die Forscher untersuchten dies im Tiermodell und behandelten schwangere Ratten mit PETN. Wie auch beim Menschen wirkte die Arznei nicht auf den eigentlichen Blutdruck der Mutter, verbesserte aber die Versorgung der Ungeborenen.

Geschlecht der Nachkommen

Nach der Entbindung der Jungtiere untersuchten die Forscher alle Männchen und Weibchen und stellten fest, dass die weiblichen Kinder seltener Bluthochdruck entwickelten. Im Schnitt konnte der systolische Druck um zehn bis 13 mm Hg gesenkt werden. Interessanterweise trat diese Wirkung bei männlichen Nachkommen nicht ein. Woran das liegt, können die Forscher noch nicht sagen.