Diabetes in der Schwangerschaft - wer danach stillt, bekommt seltener Diabetes des Typ 2

Von Cornelia Scherpe
8. November 2012

Es ist möglich, dass während der Schwangerschaft die Bauchspeicheldrüse aus dem Gleichgewicht kommt und zu wenig Insulin bereit gestellt wird. Dies nennt man eine Schwangerschaftsdiabetes oder auch Gestationsdiabetes. Das Zuckerleiden muss bei diesen Frauen zwar während der neun Monate nun behandelt werden, doch in der Regel verschwindet es nach der Entbindung auch wieder. Dennoch haben Studien gezeigt, dass diese Mütter durch ihre Gestationsdiabetes nun ein erhöhtes Risiko haben, in den kommenden Lebensjahren Diabetes des Typ 2 zu entwickeln.

Eine Studie zeigte, dass tatsächlich 90 Prozent der Frauen über einen Zeitraum von 15 Jahren gesehen, die Krankheit permanent bekommen werden. Diese Gefahr sinkt aber wieder, wenn sie das Kind auf natürlichem Wege stillen. Bisher konnte nur bewiesen werden, dass für einige Zeit die Gefahr gebannt wird, doch die aktuelle Untersuchung des Instituts für Diabetesforschung hat nun gezeigt, dass es auch einen Langzeitnutzen gibt. Dieser kommt zum Tragen, wenn für mindestens drei Monate die Brust gegeben wird. Dies ist dann so protektiv, dass die gestiegene Gefahr wieder um durchschnittlich 40 Prozent gesenkt wird und das für mehrere Jahre.

Gearbeitet wurde mit 304 Frauen, die in der Schwangerschaft Diabetes bekommen hatten. Wer dem Kind nun zumindest teilweise die Brust gab, konnte das Risiko um 34,8 Prozent senken und wer ausschließlich auf diese Versorgung setzte, schaffte sogar 42 Prozent. Weshalb dies so ist, kann die Medizinwelt noch nicht sagen. Der Schutz greift auch nur bei Schwangeren mit Diabetes des Typ 2. Wer Antikörper des Typ 1 im Blut hatte (dies waren 32 der Probandinnen), den schützte auch das Stillen nicht.