Schwangerschaftsabbruch kann Folgen für eine spätere Geburt haben

Von Cornelia Scherpe
27. September 2012

Aus verschiedenen persönlichen Gründen kann eine Frau sich entscheiden, eine bestehende Schwangerschaft abzubrechen. Eine solche Abtreibung ist bis zur zwölften Woche möglich. Ist das Kind die Folge einer Vergewaltigung oder wird beim Frauenarzt ein schwerer Defekt festgestellt, kann dieser Zeitraum auch noch weiter gedehnt werden. In jedem Fall aber hat ein Abbruch Folgen für die Psyche der Frau. Viele quälen sich auch noch Jahre später mit ihrem Gewissen.

Nun hat eine Studie ermittelt, dass es nicht nur psychische Folgen gibt, sondern dass ein Abbruch durchaus auch Nachwirkungen bei einer späteren Schwangerschaft haben kann. Man fand heraus, dass Frauen, die einmal abgetrieben hatten, bei einer kommenden Schwangerschaft auffallend oft eine Frühgeburt hatten. Allerdings spielte beim Risiko auch die Art des Abbruchs eine Rolle.

Ein schottischer Wissenschaftler untersuchte die Daten von über 120.000 Frauen, die einen Abbruch hatten durchführen lassen. Außerdem flossen 457.000 normale Schwangerschaften und 47.4000 Schwangerschaften mit einer Fehlgeburt am Ende in die Studie ein. Das Risiko für eine vorzeitige Entbindung war bei Frauen, die zu einem früheren Zeitpunkt einen Abbruch gehabt hatten, um gut zwei Drittel erhöht. Bei Frauen, die mittels Medikamente eine Abtreibung hatten herbeiführen lassen, war die Gefahr einer Frühgeburt beim nächsten Kind etwas geringer als bei jenen, die einen chirurgischen Eingriff hatten vornehmen lassen. Offenbar sind die Medikamente schonender. Weshalb genau das Risiko aber überhaupt steigt, lässt sich aus der Studie nicht entnehmen.