Geburtsbegleitung durch die Doula - Aufgaben und Unterschiede zur Hebamme

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
31. Juli 2013

Die werdende Mutter während der Schwangerschaft zu begleiten, auf die Geburt vorzubereiten und auch während der Entbindung an ihrer Seite zu stehen - das sind Aufgaben, die die Hebamme erledigt. Doch mehr und mehr setzt sich ein neuer Trend durch, und zwar die Geburtsbegleitung durch eine Doula. Dabei handelt es sich um geburtserfahrende Frauen, die den Schwangeren vor allem auf emotionaler Ebene eine große Stütze sind und bei Fragen rund um die Schwangerschaft und Geburt zur Verfügung stehen. Auch das Wochenbett ist ein wichtiges Thema, mit denen sich die Doula auseinandersetzt.

Ausbildung und Kosten

Wer als Doula arbeiten möchte, muss mindestens 25 Jahre alt sein und bereits ein Kind zur Welt gebracht haben. Besonders wichtig ist, dass man rund um die Uhr auf Abruf bereitsteht und sobald zur Stelle ist, wenn die Schwangere einen ruft. Als Ausbildung dienen vier Wochenenden, in denen die Doulas geschult werden; zudem ist eine Menge Zeit für das Selbststudium hinzuzurechnen.

Wie viel die Doula für ihren Service nimmt, bestimmt sie selbst. Durchschnittlich zahlen werdende Eltern 450 bis 650 Euro; diese Gage umfasst mehrere Treffen und die Rufbereitschaft zwei Wochen vor und nach der Entbindung.

Unterschiede zur Hebamme

Die Doula verfügt über keine Ausbildung als Geburtshelferin und kann eine Frau nur unterstützen, nicht jedoch die Leitung der Geburt übernehmen. Des Weiteren kümmert sie sich einzig und allein um eine Schwangere, während Hebammen mehrere Frauen gleichzeitig betreuen können.

Hebammen allerdings kritisieren die Arbeit der Doulas, denn sie sind der Ansicht, dass dadurch ihre eigene Tätigkeit ins falsche Licht gerückt werde - und zwar als private Betreuungsoption. Doulas würden die Krankenkassen aus der Verantwortung nehmen; diese müssen sich schon jahrelang den Forderungen der Hebammen für mehr Geld stellen.