Die Partner schwangere Frauen bekommen oft ebenfalls einen kleinen Babybauch - doch warum?

Von Cornelia Scherpe
2. November 2012

Für Verwandte und den Freundeskreis ist es ein Grund zu Kichern und auch etwas zu lästern. Für Forscher ist es ein faszinierendes Phänomen, das noch nicht ganz geklärt werden konnte. Die Rede ist vom männlichen Babybauch.

Dabei geht es auch nicht um Fett, das sich durch Essen und Trinken zum Bierbauch ansammelt, sondern um eine kleine Kugel, wie die schwangere Partnerin sie hat. Bei manchen Männern geht das "Mit-Schwanger-Sein" so weit, dass sie ebenfalls die morgendliche Übelkeit verspüren.

Ist das alles vom Mann eingebildet oder ist die Schwangerschaft am Ende "ansteckend"? Auch wenn es komisch klingen mag, viele Mediziner gehen aktuell von Letzterem aus. Natürlich sind die Männer nicht wirklich schwanger, doch sie sympathisieren derart stark mit Frau oder Freundin mit, dass ihr Gehirn andere Botenstoffe ausschickt. Der männliche Hormonhaushalt verändert sich also und stellt sich auf "mit-schwanger" ein.

Einige Forscher nennen das Phänomen nun eine "Parallelschwangerschaft". Dabei geht auch die Stimmung der Männer mit auf Berg- und Talfahrt und ungewohnte Hungerattacken treiben sie zu den seltsamsten Stunden in die Küche. Ob wirklich das Mitfiebern der Grund ist, davon gehen nicht alle aus.

Sozialpsychologen zum Beispiel sehen in den Symptomen eher einen Ur-Neid, der den Männern noch immer inne wohnt. Während die Frau in den neun Monaten viel Aufmerksamkeit bekommt und eine klare Rolle besitzt, tritt der Mann sozial in den Hintergrund und weiß oft nicht, wie er sich verhalten soll. Daher wird er hormonell auch schwanger und ergattert so die begehrte Rolle.