"Couvade-Syndrom" - die Frauen ist schwanger, der Mann wird's auch

Von Cornelia Scherpe
22. Oktober 2010

Viele Schwangere haben während der neun Monate mit Dingen wie Kreislaufproblemen, Übelkeit und bösen Heißhungerattacken zu kämpfen. Manche Frauen stellen stirnrunzelnd fest, dass auch ihr Partner diese Symptome bekommt.

Medizinern ist dieses Phänomen bekannt, sie nennen es das "Couvade-Syndrom". Männer mit dem "Couvade-Syndrom" sind psychisch dermaßen stark an der Schwangerschaft der Partnerin beteiligt, dass sie "scheinschwanger" werden. Forscher konnten sogar feststellen, dass sich der Hormonhaushalt dieser Männer ändert, ihr Körper sich also tatsächlich mit umstellt.

Dies ist insofern sogar positiv, da die Männer durch diese Veränderungen ein besonderes "Brutpflegeverhalten" entwickeln. Psychologen raten Paaren, die das "Couvade-Syndrom" in ihrer Beziehung spüren, ganz offen darüber zu reden und den Mann aktiv an den Schwangerschaftsuntersuchungen und eventuellen Geburtsvorbereitungskursen teilhaben zu lassen. Den Herzschlag des Ungeborenen zu hören, hilft die Beziehung schon früh zu festigen. Männer mit dem "Couvade-Syndrom" sollten zudem unbedingt bei der eigentlichen Geburt dabei sein.