Spätere Gesundheitsentwicklung eines Menschen durch Programmierung in der Gebärmutter beeinflussbar?

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
11. Juni 2014

In der Schwangerschaftszeit kommen auf die werdende Mutter zahlreiche Vorsorgeuntersuchungen zu, um die Gesundheit des Kindes bis zu dessen Geburt im Auge zu behalten. Aktuell befasst sich die Forschung auf diesem Gebiet mit einem erweiterten Bereich. Nämlich mit der Frage, ob möglich ist, das Leben im Inneren der Gebärmutter so zu beeinflussen, dass die spätere Gesundheitsentwicklung davon profitiert? Dabei ist die Rede von einer fetalen Programmierung, beispielsweise was Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht oder Diabetes anbelangt.

Berücksichtigung der epigenetischen Faktoren

Der Blick sollte nicht nur auf die Zeitspanne zwischen Schwangerschaftsplanung und Geburt gerichtet werden, sondern auch die Faktoren berücksichtigen, die sich von Generation zu Generation weiter vererben. Dazu gehören Punkte wie die Ernährung der Mutter sowie ihre Emotionswelt. All das kann sich auf die Gesundheit ihres Kindes auswirken. Diese Prägung auf lange Sicht hin bezeichnet man als epigenetische Veränderungen. Sie beschreiben Aspekte, die sich außerhalb der Genetik befinden, so etwa Umweltfaktoren.

Der Fötus passt sich im Laufe seines Lebens an die Ernährungsweise an, die ihm während der ersten neun Monate von der Mutter angeboten worden ist. Der Körper wird auf diese Form "programmiert" und setzt sie auch später weiter fort.

Kommt es dann jedoch beispielsweise zu einem Nahrungsangebot, welches während der Schwangerschaft in Mängeln vorlag, jetzt jedoch keine Mängel aufweist, kommt es bei weiterer Anwendung der Programmierung zu Störungen und man wird für Erkrankungen anfällig. Andersherum kann auch ein Überangebot zu Problemen führen. Übergewicht ist dabei an erster Stelle zu nennen. In Sachen Ernährung halten die Forscher das Stillen immer noch für die beste Versorgung für das Kind.