Faktoren, die bei der Augenfarbe des Babys eine Rolle spielen

Unter der Augenfarbe versteht man die Farbe der Iris. Die Entstehung der Farbe hängt von bestimmten Faktoren ab.

Von Jens Hirseland

Wie es zur individuellen Augenfarbe kommt

Babys kommen entweder mit blauen oder braunen Augen zur Welt. Die eigentliche Augenfarbe bildet sich jedoch erst nach einigen Monaten.

Spricht man von der Augenfarbe eines Menschen, ist damit die Farbe der Iris, auch Regenbogenhaut genannt, gemeint. Abgeleitet wird der Begriff von der griechischen Göttin des Regenbogens, Iris.

Die Farbe der Regenbogenhaut entsteht durch Vererbung. Zuständig für die Farbbildung ist das braunschwarze Pigment Melanin, das spezielle Wellenlängen von weißem Licht reflektiert bzw. absorbiert. Auf diese Weise entstehen die Augenfarben Braun, Blau und Grünbraun sowie weitere Abstufungen.

Die entscheidende Rolle des Melanins

Babys, die eine weiße Hautfarbe haben, kommen in der Regel mit einer blauen Augenfarbe auf die Welt. Dagegen herrscht bei Babys, die in Afrika, Asien und Südamerika geboren werden, die Farbe Braun vor.

Welche Augenfarbe sich jedoch endgültig ausbildet, wird vom Melanin bestimmt. Babys verfügen zu Beginn ihres Lebens nur über wenig Melanin. Durch bestimmte Lichtbrechungen kommt es zu einem blauen Schimmern der Iris.

Da die Dichte der Pigmentzellen in den ersten Lebensmonaten des Babys ansteigt, besteht die Möglichkeit, dass sich die Augenfarbe verdunkelt. Manche Babys behalten aber auch ihre blauen Augen. Für blaue Augen wird nämlich am wenigsten Farbstoff benötigt.

Fällt die Melanin-Produktion höher aus, kann sich eine grüne oder braune Augenfarbe ausprägen.

Entdeckt man bei seinem Baby braune Tupfen im Auge, weist dies auf eine Veränderung der Augenfarbe hin. Bis die Pigmentierung endgültig abgeschlossen ist, dauert es rund 6 bis 12 Monate.

Genetische Vorgabe

Die Ausstattung mit Pigmentzellen wird genetisch vorgegeben. Die meisten hellhäutigen Babys weisen deshalb blaue Augen auf, weil in ihrem Körper nur eine geringe Menge an Melanin vorhanden ist, während der Farbstoff bei dunkelhäutigen Babys bereits während der Schwangerschaft hergestellt wird. Doch auch bei ihnen ist es möglich, dass sich die Augenfarbe in den ersten Lebensmonaten noch verändert.

Ein Kind kann aber auch dann blauäugig sein, wenn beide Eltern braune Augen aufweisen. Haben zum Beispiel die Großeltern blaue Augen, genügt dies bereits, um die Augenfarbe Blau wieder erscheinen zu lassen.

Während die braune Augenfarbe dominant ist, wird die blaue Farbe rezessiv vererbt. Mit einem Anteil von rund 90 Prozent ist Braun übrigens die am häufigsten vorkommende Augenfarbe auf der Welt.

Ausnahme Albinismus und Husky-Effekt

Eine Ausnahme stellen die so genannten Albinos dar, bei denen die Iris rot erscheint. So fehlen bei Babys mit Albinismus die farbigen Pigmentzellen sowie der dunkle Hintergrund der Iris, die fast durchsichtig ist.

Dadurch dringt das Licht ungehindert und in vollem Ausmaß in das Auge ein. Weil die Iris von der Netzhaut und ihren Blutgefäßen durchschienen wird, sieht es so aus, als wäre die Augenfarbe rot.

Eine weitere seltene Erscheinung ist der Husky-Effekt. Ebenso wie bei den Husky-Hunden kann ein Mensch zwei verschiedene Augenfarben aufweisen. Dies ist aber nur dann möglich, wenn lediglich in einem Auge Pigmente eingelagert werden.