Angstszenario Plötzlicher Kindstod: Gefahrenquelle Mensch im Bett

Von Nicole Freialdenhoven
29. Juli 2014

Für junge Eltern gibt es wohl keine schlimmere Vorstellung als den eigenen Säugling auf einmal tot im Bettchen vorzufinden. Ärzte bemühen sich daher schon seit längerem über mögliche Risikofaktoren zu informieren. Nun haben Kinderärzte am Children's Mercy Hospital in Kansas City die Todesfälle bei kleinen Kindern noch einmal konkreter nach bestimmten Altersgruppen aufgeschlüsselt um festzustellen, welche Risiken in welchem Alter besonders hoch waren.

Tier oder andere Person im Bett bei 74 Prozent der verstorbenen Säuglinge unter drei Monate

Demnach sind Säuglinge in den ersten drei Lebensmonaten besonders gefährdet: In diesem Zeitraum ereigneten sich zwei Drittel der Todesfälle. Bei 74 Prozent der verstorbenen Säuglinge war eine andere Person oder ein Tier im Bett gewesen, während bei älteren Babys über drei Monaten nur zu 59 Prozent ein anderes Lebewesen beteiligt war. Auch Objekte oder Kissen waren an den Todesfällen beteiligt.

Bei den älteren Babys verteilte sich die Todesursache über anwesende Personen im Bett (44 Prozent), Objekte (39,4 Prozent), Leintücher (27 Prozent) und Stofftiere. Die älteren Babys wurden auch häufiger in Bauchlage tot aufgefunden - vermutlich weil sie im Schlaf auf den Bauch gerollt waren. Dies ist eine Fähigkeit, die Babys erst ab dem vierten Monat erlernen und die sie möglicherweise teuer zu stehen kommt, wenn sie sich beim Wechsel der Schlafposition in Tüchern verheddern oder das Gesicht in ein Plüschtier pressen.