Mutterpass: Erklärungen, Fachausdrücke und Abkürzungen

Jede schwangere Frau erhält nach Feststellung der Schwangerschaft einen Mutterpass. Dieser dient dazu, die Schwangerschaft und auch die Entbindung zu dokumentieren. Darin werden die Untersuchungsergebnisse mit Hilfe unterschiedlichster Abkürzungen eingetragen. Werfen Sie einen Blick in den Mutterpass und informieren Sie sich über darin aufgeführte Erklärungen, Fachausdrücke und Abkürzungen.

Von Claudia Haut

Was ist ein Mutterpass und wozu dient er?

Beim Mutterpass handelt es sich um ein kleines Büchlein in Passgröße, das die werdende Mutter vom untersuchenden Arzt erhält und welches der Dokumentation der Schwangerschaft dient. Bis zur Geburt des Kindes erfolgen hierin Eintragungen bezüglich

  • der Gesundheit der Mutter
  • des Zustands des Kindes und
  • dem voraussichtlichen Geburtstermin.

Auch für die Geburt spielt der Mutterpass eine große Rolle. Natürlich wird auch die Geburt hier vermerkt; ebenfalls werden die Ergebnisse der Abschlussuntersuchung nach der Entbindung notiert. Wenige Wochen nach der Entbindung erfolgt nochmals eine Untersuchung beim Frauenarzt, die dann als Abschluss dieser Schwangerschaft ebenfalls vermerkt wird.

Der Mutterpass hat mehrere Seiten. Er ist praktisch als Ausweis für die Schwangerschaft zu verstehen.

Die werdende Mutter sollte den Mutterpass ständig bei sich tragen. Der Mutterpass ist in der Zeit der Schwangerschaft ein sehr wichtiges Dokument für die Schwangere. Mittlerweile gibt es bereits originelle Hüllen, um ihn zu verschönern.

Dadurch, dass der Frauenarzt oder die Hebamme bei jeder Vorsorgeuntersuchung sämtliche Untersuchungsergebnisse in den Mutterpass eintragen, kann bei einem Notfall auch ein anderer Arzt schnell feststellen, ob die Schwangerschaft normal verlaufen ist. Daher sollte der Mutterpass immer mitgeführt werden.

Ein Mutterpass für zwei Schwangerschaften

Zwei Schwangerschaften können in einem Mutterpass notiert werden. Für die dritte Schwangerschaft stellt der Frauenarzt oder die Hebamme dann einen neuen Mutterpass aus.

Aufbau des Mutterpasses

Auf der Vorderseite ist ein schönes Symbol, welches Mutter und Kind darstellen soll. In blauer Schrift steht auf der Front geschrieben:

  • Mutterpass
  • Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen

Zweite Seite

Auf der zweiten Seite findet man die Ergebnisse serologischer Untersuchungen, wie zum Beispiel die Blutgruppenzugehörigkeit der Mutter und den Rhesusfaktor. Beim Antikörper-Suchtest wird untersucht, ob sich Antikörper gebildet haben.

Der Röteln-HAH-Test zeigt, ob ein Schutzwert vorliegt und die Mutter genügend Antikörper gegen Röteln hat. Eine Rötelinfektion kann in den ersten Schwangerschaftsmonaten gefährlich für das Baby sein.

Dritte und vierte Seite

Auch auf der dritten Seite findet man Ergebnisse serologischer Untersuchungen. Zum Beispiel wird der Muttermund durch einen Scheidenabstrich auf eine Chlamydieninfektion untersucht. Liegt eine Infektion vor, muss diese behandelt werden, um das Baby nicht zu schädigen.

Auch nach Syphilis-Erregern wird gesucht. Antikörper-Suchtests werden wiederholt. Der Röteln-HAH-Test wird kontrolliert und es wird auf eine Hepatitis B-Infektion untersucht. Auf der vierten Seite findet man Angaben zu vorausgegangenen Schwangerschaften.

Fünfte und sechste Seite

Auf der fünften Seite findet man eine Anamnese und erste Vorsorge-Untersuchung sowie den errechneten voraussichtlichen Geburtstermin. Auf der sechsten Seite sind besondere Befunde im Schwangerschaftsverlauf dokumentiert. Weiterhin ist eine Beratung der Schwangeren verzeichnet, zum Beispiel über Ernährung, Medikament und Genussmittel.

Siebte Seite

Auf Seite sieben ist ein Gravidogramm, dieses ist in Spalten unterteilt und zeigt: Datum und Schwangerschaftswoche, Fundusstand, Kindslage und Herztöne, Kindsbewegung, Ödeme, Varikosis (Krampfadern), Gewicht, Blutdruck und Hb-Untersuchung.

Achte, neunte und zehnte Seite

Auf Seite acht befindet sich noch einmal ein Gravidogramm. Hier werden Sediment und bakteriologische Befunde eingetragen, vaginale Untersuchungen, sonstige Befunde und Therapien und Maßnahmen.

Auf Seite neun stehen Besonderheiten und cardiotokographische Befunde. Auf Seite zehn sind die Ultraschall-Untersuchungen dokumentiert.

Elfte und zwölfte Seite

Seite elf zeigt ebenfalls Ultraschall-Untersuchungen. Dann wird der fetale Wachstumsverlauf in eine Normkurve eingezeichnet. Auf der letzten Seite findet man die Abschluss-Untersuchung/Epikrise.

Im Folgenden gehen wir genauer auf die Inhalte des Mutterpasses samt Erklärungen, Fachausdrücken und Abkürzungen ein...

Welche Werte werden in den Mutterpass eingetragen?

Während der neunmonatigen Schwangerschaft werden viele Untersuchungen bei der Mutter und dem ungeborenem Baby durchgeführt. Die Ergebnisse tragen Frauenarzt oder Hebamme dann auf die entsprechende Seite des Mutterpasses ein. Dabei werden meist Abkürzungen oder Zeichen verwendet.

Blutdruck, Eisenwerte, Urinproben und Gewicht

Die gesamte Schwangerschaft über werden im Mutterpass die Untersuchungsergebnisse eingetragen. So wird bei jeder Vorsorgeuntersuchung der Blutdruck der Schwangeren gemessen und dann eingetragen. Auch der Eisenwert im Blut wird regelmäßig bestimmt und der Wert in den Mutterpass übertragen.

Genauso muss die Schwangere bei jeder Vorsorge eine Urinprobe abgeben, die auf verschiedene Werte untersucht wird. In den dafür vorgesehenen Spalten trägt die Arzthelferin bei jeder Vorsorge ein, ob der Urin unauffällig war oder nicht.

Zusätzlich wird die Schwangere auch bei jeder Vorsorge gewogen und das Gewicht im Mutterpass notiert.

Ultraschall, Kindslage und Herztöne

Der Frauenarzt trägt in den Mutterpass ein, welches Ergebnis die Ultraschalluntersuchung ergeben hat, wie das Kind liegt und ob Herztöne feststellbar sind. Wurde ein CTG durchgeführt, so wird auch dies notiert.

Durch Abtasten, eine vaginale Untersuchung und/oder eine Ultraschalluntersuchung stellt der Frauenarzt zudem fest, wie weit sich die Gebärmutter bereits ausgedehnt hat.

Wurden während der Schwangerschaft weitergehende Untersuchungen angeordnet, so werden auch diese im Mutterpass notiert. Auch evtl. stationäre Behandlungen im Krankenhaus werden eingetragen.

Nachfolgend geben wir einige Informationen zu häufigen Untersuchungen...

Eintragung der serologischen Untersuchungen im Mutterpass

Die serologischen Untersuchungsergebnisse werden ganz vorne im Mutterpass eingetragen. Sie sind sehr wichtig und geben Auskunft darüber, ob die werdende Mutter bereits Krankheiten wie z.B. Röteln hatte oder ob sie an Hepatitis B leidet. Diese nennt man Antigen-Antikörper-Reaktionen

Gleich zu Beginn der Schwangerschaft wird der werdenden Mutter Blut abgenommen. Dieses wird auf viele unterschiedliche Werte hin untersucht und vorne im Mutterpass eingetragen.

Blutuntersuchungen

Zu Beginn einer jeden Schwangerschaft führt ein Frauenarzt umfangreiche Blutuntersuchungen durch. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden in die vorgefertigten Felder des Mutterpasses geklebt. Dazu gehört z.B.:

  • die Blutgruppe der Schwangeren
  • der Rhesusfaktor der werdenden Mutter
  • der Rötelntiter

Teilweise wird auch nur ein Aufkleber eingeklebt, mit dem bestätigt wird, dass die Blutuntersuchung durchgeführt wurde. Dies ist z.B. bei der Untersuchung auf HIV der Fall.

Zu Beginn einer Schwangerschaft macht der Frauenarzt bei der Schwangeren einen Abstrich auf Chlamydien. Im Mutterpass wird dann eingetragen, ob das Ergebnis positiv oder negativ war.

Rhesusunverträglichkeit

Ganz wichtig für die Schwangerschaft sind die Blutgruppe der Mutter und vor allem ihr Rhesusfaktor. Wird frühzeitig festgestellt, dass eine Rhesusunverträglichkeit besteht, so können Maßnahmen unternommen werden, die das Leben des ungeborenen Kindes retten.

Außerdem ist die Blutgruppenzugehörigkeit natürlich auch für den Notfall wichtig, wenn die werdende Mutter schnell eine Blutübertragung benötigt.

Röteln

Röteln sind in der Schwangerschaft eine gefährliche Krankheit. Sie können zu schweren Schäden beim ungeborenen Baby führen. Daher wird zu Beginn der Schwangerschaft der Röteln-Titer im Blut bestimmt. Dieser sagt aus, ob die Schwangere in ihrem Leben schon einmal die Röteln hatte oder noch nicht bzw. ob im Blut genügend Antiköper gegen diese Krankheit vorhanden sind.

Auch eine Impfung gegen Röteln, die viele Jahre zuvor durchgeführt wurde, ist im Blut nachweisbar. Reicht der Titer nicht aus, wird er im Laufe der Schwangerschaft nochmals kontrolliert und der Wert erneut im Mutterpass eingetragen.

Chlamydien, HIV, Hepatitis B

Neben den Röteln gibt es weitere Krankheiten, die eine Bedrohung des ungeborenen Babys bedeuten können. So kann das Baby - je nach Art der Krankheit - entweder während der Schwangerschaften Fehlbildungen erleiden oder sich während der Geburt mit der Krankheit infizieren.

Daher wird die werdende Mutter im Rahmen der serologischen Untersuchungen auch auf Chlamydien untersucht. Ferner untersucht man das Blut auf Krankheiten wie HIV und Hepatitis B.

Toxoplasmose

Ganz wichtig ist auch die Toxoplasmose-Untersuchung. Die meisten Frauen haben diese Erkrankung irgendwann in ihrem Leben unbemerkt bereits durchgemacht und haben daher Antikörper im Blut. Ist dies nicht der Fall und infiziert sich die Schwangere in der Schwangerschaft, so kann dies schwere Schäden beim ungeborenen Baby auslösen.

Eintragung der Ultraschall-Untersuchungen im Mutterpass

Alle werdenden Eltern fiebern den Ultraschalluntersuchungen entgegen. Natürlich werden auch diese in einem gesonderten Bereich des Mutterpasses notiert und ggf. sogar Ultraschallbilder dazu geheftet.

Die Krankenkassen bezahlen bei normalen Schwangerschaften drei große Ultraschalluntersuchungen. Diese werden ausführlich im Mutterpass dokumentiert. Für jede dieser Ultraschalluntersuchungen ist ein eigener Bereich im Mutterpass vorgesehen.

1. Ultraschalluntersuchung

In der ersten Ultraschalluntersuchung zwischen der 9. und 12. Schwangerschaftswoche trägt der Frauenarzt beispielsweise ein, ob:

  • das Baby auf dem Ultraschall zu sehen war
  • ein Herzschlag feststellbar war
  • Auffälligkeiten bestanden haben
  • eine Kontrolluntersuchung notwendig ist

Außerdem kann in der ersten Ultraschalluntersuchung festgestellt werden, ob sich das befruchtete Ei richtig in die Gebärmutter eingenistet hat, ob es sich um eine Eileiterschwangerschaft handelt und ob eine Mehrlingsschwangerschaft vorliegt.

2. und 3. Ultraschalluntersuchung

Sowohl bei dieser ersten Ultraschalluntersuchung als auch bei den folgenden in der 19. bis 22. Woche bzw. in der 29. bis 32. Woche kontrolliert der Arzt:

  • die Größe des Babys
  • wie viel Fruchtwasser sich in der Plazenta befindet
  • wie aktiv das Baby ist
  • wie sich die Organe entwickelt haben

Die Daten werden jeweils im Mutterpass notiert.

Zusätzlich wird auch jedes Mal kontrolliert, ob der errechnete Entbindungstermin mit der Größe des Babys übereinstimmt, so dass der Termin gegebenenfalls korrigiert werden kann. Je nach Schwangerschaftswoche kann der Frauenarzt messen:

  • wie groß das Köpfchen ist
  • wie groß das Baby vom Scheitel bis zum Steiß ist
  • wie viele Zentimeter der Bauchumfang beträgt
  • die Länge des Oberschenkelknochens

Die Daten werden jeweils ganz rechts in die Tabelle eingetragen und gegebenenfalls zusätzlich vom Frauenarzt kommentiert. Dabei werden im Mutterpass verschiedene Abkürzungen verwendet. So steht FS bei der ersten Ultraschalluntersuchung beispielsweise für den Fruchtsack, BPD für die Größe von Schläfe zu Schläfe oder ATD für die Größe von einer Bauchseite zur anderen.

Eintragung der Abschluss-Untersuchung (Epikrise) im Mutterpass

Auf der Seite Abschluss-Untersuchung/Epikrise werden sämtliche Daten in Verbindung mit der Geburt festgehalten. Neben allgemeinen Angaben zum Alter und der Herkunft der Mutter, tragen Frauenarzt oder Hebamme hier ein:

  • wie oft die Frau bisher schwanger war
  • wie viele Vorsorgeuntersuchungen in dieser Schwangerschaft durchgeführt wurden
  • ob ein stationärer Aufenthalt notwendig war

Dokumentation

Auch die Geburt wird in der Abschluss-Untersuchung genau dokumentiert und die Angaben zum Neugeborenen wie Größe, Gewicht und Kopfumfang eingetragen. Selbstverständlich gehören auch das Geburtsdatum und die genaue Geburtszeit auf diese Seite des Mutterpasses.

Zusätzlich wird hier vermerkt, wie das Baby zur Welt kam (z.B. per Kaiserschnitt) und ob die Mutter Geburtsverletzungen (z.B. einen Dammriss) erlitten hat.

Apgar-Werte und Hb-Wert

Auch die Apgar-Werte, die nach der Geburt in festgelegten zeitlichen Abständen getestet wurden, trägt der Geburtshelfer in den Mutterpass ein.

Vor der Entlassung aus der Klinik bzw. aus dem Geburtshaus werden noch der Hb-Wert der Mutter und ihr Blutdruck notiert. Kann das Baby nicht gemeinsam mit seiner Mutter entlassen werden, so wird das Entlassungs- bzw. Verlegedatum in ein anderes Krankenhaus eingetragen.

Der schlimmste Fall für alle Paare ist natürlich der Tod des Babys, der ebenfalls im Mutterpass notiert werden muss.

Abschließende Untersuchungen

Abschließend erfolgt sechs bis acht Wochen nach der Geburt die letzte Untersuchung, die ebenfalls nochmals in den Mutterpass eingetragen wird. Hier untersucht der Arzt oder die Hebamme den Urin der frischgebackenen Mutter, misst Blutdruck und den Hämoglobinwert, notiert, ob die Mutter stillt bzw. gestillt hat und welche Ergebnisse die Vorsorgeuntersuchung U3 beim Baby ergeben hat.

Ist das Kind zwischenzeitlich verstorben, so muss der Arzt bzw. die Hebamme dies in der Epikrise zu notieren.

Wichtige Abkürzungen im Mutterpass

Damit der Mutterpass kein dickes Buch wird, schreiben Frauenärzte und Hebammen hier viele Befunde durch Abkürzungen hinein. Was diese Kürzel genau bedeuten, wollen wir Ihnen näher erklären.

Blutgruppe, Schwangerschaftswoche und Vorsorge

Blutgruppenzugehörigkeit

Zu Beginn jeder Schwangerschaft wird Blut abgenommen und in den Mutterpass eingetragen.

Im Bereich der Blutgruppenzugehörigkeit klebt der behandelnde Frauenarzt einen Aufkleber, auf dem verschiedene Buchstaben wie z.B. AB oder auch die Abkürzungen Rh.pos stehen. Die Buchstaben bezeichnen die Blutgruppe. Hier steht entweder:

  • der Buchstabe A (für die Blutgruppe A)
  • der Buchstabe B
  • die Buchstaben AB
  • die Zahl 0

Rhesusfaktor

Die Buchstabenkombination "Rh.pos" oder "Rh.neg" bedeutet, dass der Rhesusfaktor positiv oder negativ ist. Für die Schwangerschaft ist dieser Wert sehr wichtig: Wenn der Rhesusfaktor der Mutter negativ ist, muss eine weitere Behandlung erfolgen, damit das Kind gesund zur Welt kommen kann.

Blutuntersuchungen

Im Bereich der Blutuntersuchungen wird im Mutterpass auch eingetragen, ob das HBs-Ag aus dem Serum positiv oder negativ ist. Hier wird untersucht, ob die Mutter Hepatitis B hat.

SSW

Sehr häufig wird im Übrigen die Schwangerschaftswoche im Mutterpass mit dem Kürzel SSW abgekürzt, so z.B. bei den Befunden des CTGs oder im Gravidogramm, der Vorsorgetabelle.

CTG

Damit ist man gleich bei der nächsten Abkürzung: CTG steht für Kardiotokografie und ist der Wehenschreiber, an den jede Schwangere etwa ab der 30. Schwangerschaftswoche regelmäßig angeschlossen wird, um die Herztöne des Babys und eine eventuelle Wehentätigkeit kontrollieren zu können.

Der Röteln-HAH-Test

Beim Röteln-HAH-Test wird untersucht, ob die werdende Mutter ausreichend Antikörper gegen das Virus hat, das Röteln verursacht. Röteln können in der Schwangerschaft zu bleibenden Schäden beim Kind führen, weshalb zu Beginn einer Schwangerschaft immer der Röteln-Titer untersucht wird. Hat eine Frau keine Röteln-Antikörper im Blut, so muss eine Behandlung erfolgen.

RR und Hb

Neben dem Kürzel SSW findet man im Gravidogramm auch die Abkürzung RR, die für den gemessenen Blutdruck der Schwangeren steht. Bei jeder Vorsorgeuntersuchung untersuchen Frauenarzt oder Hebamme auch den Hb, den Hämoglobinwert (roter Blutfarbstoff).

Abkürzungen im Bereich des Ultraschalls

Besonders viele Abkürzungen verwenden die Geburtshelfer jedoch auf der Doppelseite für die Ultraschalluntersuchungen. Neben der bereits erwähnten Abkürzung SSW findet man hier bei der ersten Ultraschalluntersuchung das Kürzel FS, das für Fruchtsack steht sowie das Kürzel SSL, die Scheitel-Steiß-Länge des ungeborenen Babys.

Bei jeder Ultraschalluntersuchung misst der Frauenarzt den Durchmesser des Köpfchens und notiert diesen in der Spalte BPD.

Werte der zweiten und dritten Ultraschalluntersuchung

Bei Ultraschall Nr. 2 und 3 findet man zudem noch die Abkürzungen:

  • FOD/KU (Kopfumfang, jeweils unterschiedlich gemessen)
  • ATD (Durchmesser von Babys Bauch)
  • APD/AU (ähnlich wie ATD, nur anders gemessener Bauchumfang)
  • FL/HL, was als Abkürzung für den gemessen Wert der Länge von Oberschenkel- und Oberarmknochen steht

Der Bereich für die Mutter

Der wichtigste Bereich für eine werdende Mutter ist jedoch die Doppelseite mit der Tabelle. Hier werden die Ergebnisse unterschiedlicher Untersuchungen eingetragen. Die Abkürzung SSW steht für Schwangerschaftswoche. In der Spalte Fundusstand wird eingetragen, wie weit sich die Gebärmutter bereits ausgebreitet hat.

Die Abkürzung S/0 wird zu Beginn der Schwangerschaft eingetragen, wenn das Baby sich in der Gebärmutter im Bereich des Schambeins befindet. Rb/N trägt der Arzt ein, wenn er das Kind zwischen dem Nabel und dem Rippenbogen der Mutter tasten konnte.

Am Ende der Schwangerschaft notiert der Arzt Rb/2, was bedeutet, dass sich das ungeborene Baby zwei Querfinger unter dem Rippenbogen befindet.

Kindslage und Kindswerte

In der Spalte Kindslage kürzt der Arzt SL für Schädellage, BEL für Beckenendlage und QL für Querlage ab. Notiert der Frauenarzt bei der Spalte Herztöne ein Pluszeichen, so konnte er Herztöne des ungeborenen Babys feststellen.

In die Spalte RR wird der Blutdruck eingetragen. Der obere Wert ist der systolische, der untere Wert der diastolische.

Weitere Abkürzungen

Weitere Abkürzungen, die sich im Mutterpass befinden können, sind z.B.:

  • EU
  • FHF
  • KB
  • SL
  • BEL
  • QL
  • KU
  • o.B.
  • + und -

Einige dieser Kürzel findet man in jedem Mutterpass, andere wiederum nur bei einigen Schwangerschaften. EU steht in Bezug auf eine Schwangerschaft für "extrauterine Gravidität", also eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter (z.B. Eileiterschwangerschaft). FHF ist die fetale Herzfrequenz, also der Herzschlag des Babys.

KB steht oft bei Ultraschall- oder CTG-Untersuchungen und ist die Abkürzung für die Kindsbewegungen. SL, BEL und QL bezeichnet die Lage des ungeborenen Babys im Bauch der Mutter, nämlich Schädellage, Beckenendlage oder Querlage.

KU ist der Kopfumfang des Babys, + ist die Abkürzung für positiv, - steht für negativ.

Und am liebsten liest die werndende Mutter die Abkürzung o.B., dann ist nämlich alles "ohne Befund" und somit in Ordnung.