Vor- und Nachteile der Mehrlingsfamilie

Die Schwangerschaft krönt jede Partnerschaft. Doch befinden sich im Leib der künftigen Mutter mehrere Embryonen, so wird das an sich freudige Ereignis bereits etwas zwiespältiger gesehen. Mögen sich Zwillinge noch großer Beliebtheit erfreuen, so sorgen Drillinge bereits für Sorgenfalten bei den werdenden Eltern. Eine Mehrlingsgeburt ist daher nicht immer willkommen.

Maria Perez
Von Maria Perez

Die eigene Familienplanung

Viele Eltern organisieren die eigenen Schwangerschaften über einen längeren Zeitraum hinweg. Zwischen den einzelnen Niederkunften vergehen dabei im Regelfall ein bis zwei Jahre. Genügend Zeit also, um sich auf den Familienzuwachs einrichten zu können.

Das mag diverse Vorzüge mit sich bringen, ist aber zeitintensiv. Ein Problem also, das die Eltern einer Mehrlingsgeburt nicht kennen. So kann es sich zuweilen lohnen, sämtliche Kinder bereits bei einer Geburt zur Welt zu bringen.

Die groben Züge der Familienplanung wären damit vermutlich beendet. Allerdings bedeutet das auch, dass auf einen Schlag eine größere Wohnung vorhanden sein muss. Ebenso ist die Bekleidung oder das Essen für die Kleinen nun in mehrfacher Ausführung zu erwerben.

Fehlende Individualität?

Ein weiterer Umstand darf nicht unterschätzt werden: Die Kinder einer Mehrfachgeburt gleichen sich im Regelfall nahezu vollständig. Eigene Züge des Aussehens und ein individueller Charakter bleiben damit meist verborgen.

Allerdings muss auch das kein Nachteil sein. Die Eltern der Kleinen werden sehr schnell die notwendigen Unterscheidungsmerkmale erkennen, anhand derer sie ihre Lieblinge auseinanderhalten können: Kleine Muttermale, persönliche Eigenschaften oder weitere Kriterien können nämlich sehr wohl voneinander abweichen.

Diese sind indes nicht für jedermann ersichtlich, weshalb es gerade in den Kindergärten, Schulen und Vereinen in den ersten Lebensjahren immer wieder zu mitunter lästigen Nachfragen des Personals kommen wird. Auch darauf sollten sich die Eltern folglich einstellen.

Alles auf einen Streich

Die Mehrlingsschwangerschaft besitzt damit jedoch auch einen Vorteil: Die Leiden, Schmerzen und Vorbereitungen, die eine Mutter durchlebt, werden hier lediglich einmal absolviert. Der Körper wird daher nicht wiederholt beansprucht.

Im Gegenzug belastet die Schwangerschaft mit zwei, drei oder mehreren Babys den Organismus aber intensiver. Gerade in den letzten Wochen vor der Geburt vollzieht sich ein wahrer Raubbau an Nerven und Kräften.

Die Versorgung für das werdende Leben muss nun in stärkerem Ausmaß gesichert werden. Nahezu alle körperlichen Reserven werden dafür aufgezehrt. Der Mutter selbst gelingt es dabei zuweilen nicht, ihren eigenen Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen zu decken, da diese vollständig für die Embryos eingesetzt werden.

Es wird kunterbunt

Nicht alleine die Schwangerschaft gestaltet sich schwierig. Wer bereits mit der Erziehung von einem oder zwei Kindern überfordert ist, wird mit mehreren Töchtern und Söhnen echte Probleme bekommen.

Doch darin kann gleichfalls ein positiver Aspekt zu finden sein. Die Gemeinschaft der Kleinen bildet sich recht schnell als eigenständig heraus. Hier werden Konflikte erkannt und in der Gruppe behoben.

Die Kleinen erlangen damit sozialverträgliche Fähigkeiten, neigen später eher einmal zu Kompromissen und lernen die Teamfähigkeit als Stärke kennen.

Ein Haushalt mit Mehrlingen kann daher durchaus eine angenehme Atmosphäre versprühen, die eine beinahe entspannte Aura beinhaltet. Ob es dazu kommt, ist letztlich aber doch auch eine Frage der individuellen Erziehung durch die Eltern.

Der Einsatz wächst

Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass der Aufwand für die Eltern in jedem Falle steigt. Sei es der Gang zum Arzt, das Kaufen von Kleidung, das Vorbereiten für die Bettruhe: Jeder Arbeitsschritt muss wiederholt ausgeführt werden.

Hier bietet sich eine Arbeitsteilung zwischen Mutti und Vati an, die darauf abstellt, dass die notwendigen Maßnahmen auf zwei starke Personen verteilt werden.

Anders ist die Erziehung der Mehrlinge fast nicht zu bewältigen. Sollen die Kleinen über das Wochenende einmal zur Oma gehen oder wird ihnen eine Kinderbetreuerin ins Haus geholt, muss dieser Aspekt natürlich ebenso berücksichtigt werden.

Die Eltern gewöhnen sich jedoch im Regelfall schnell an ihre Aufgaben - daneben lernen sie das neue Glück zu schätzen, das ihnen in mehrfacher Ausführung zuteil wird.