Spermien in der Diamant-Petrischale - Forscher verlängern das Leben der Keimzellen

Von Cornelia Scherpe
12. März 2013

Spermien haben nur eine begrenzte Lebenszeit und verlieren schnell an Mobilität. Diese beiden Fakten sind der Medizin schon länger bekannt und stellen die zentralen Probleme bei der künstlichen Befruchtung dar. Gerade die Abnahme der Beweglichkeit ist häufig der entscheidende Grund, wenn eine In-vitro-Fertilisation dann doch fehlschlägt.

Deutsche Forscher haben nun einen Weg gefunden, die männlichen Keimzellen deutlich länger vor dem Schlappmachen zu bewahren. Ihr Geheimnis: Diamant-Petrischalen. Tatsächlich fanden die Wissenschaftler heraus, dass das Material der Petrischale für die Spermien eine Rolle spielt.

Die meisten der bisher eingesetzten Schalen bestehen aus Kunststoff. Am häufigsten liegen die Spermien in Polystyrolschalen. Das neu entwickelte Glas setzt dagegen auf Quarzglas und dieses ist mit einer winzigen Schicht Diamant überzogen. Da Diamant ein sehr wertvoller Rohstoff ist, arbeitet man nur mit einer Schicht von einen Nanometer. Das entspricht also einem Millionstel eines Millimeter. Doch das reicht der Studie zufolge bereits, damit sich die Spermien richtig wohl fühlen.

Insgesamt arbeitete man in der Studie mit vier Schalen. Die erste bestand aus Polystyrol, die zweite und dritte jeweils aus veredeltem Glas und die vierte Schale besaß die Diamantschicht. In der Polystyrolschale hatten nach genau 42 Stunden nur 52 Prozent der Spermien überhaupt überlegt. In Schale 2 und 3 waren es immerhin 60 und 62 Prozent. In der neuen Schale erreichte man ganze 74 Prozent.

Doch was haben die Keimzellen gegen den Kunststoff? Das Problem ist, dass dieser beim feucht werden eine giftige Schicht bildet. Diese ist zwar hauchdünn, doch das genügt bereits, um viele Spermien entscheidend zu schwächen.