In-vitro-Schwangerschaften haben ein erhöhtes Thrombose-Risiko

Frauenärzte sollten zu Beginn der Schwangerschaft auf künstlich befruchtete Patientinnen achten

Von Cornelia Scherpe
1. Februar 2013

Jede Frau, die sich für das Kinderkriegen entscheidet, ist sich der Tatsache bewusst, dass viele Veränderungen ihren gesamten Organismus belasten. Unter anderem steigt die Gefahr für eine Thrombose. Forscher haben nun herausgefunden, dass das Risiko allerdings noch höher ist, wenn die Empfängnis nicht auf natürliche Weise vonstattenging, sondern durch künstliche Befruchtung.

Erhöhtes Risiko für Thrombosen

Frauen, die sich für eine In-vitro-Schwangerschaft entscheiden, müssen ein deutlich höheres Risiko für Thrombosen hinnehmen und diese Gefahr steigt, je nachdem in welchem Trimester sie sind. Erkannt wurde dies in einer Studie aus Schweden. Man arbeitete dafür mit 23.498 Frauen, die sich für die künstliche Befruchtung entschieden hatten. Sie alle hatten ihr Kind in den Jahren 1990 bis 2008 bekommen.

Nun sah man sich den gesundheitlichen Wertegang der Frauen genauer an. Zum Vergleich konnte man die Werte von 116.960 Frauen nehmen, die eine natürliche Schwangerschaft erlebt hatten. Man rechnete dabei auch Faktoren wie

hinaus. In der Gruppe der "normalen" Mütter gab es 2,5 Thrombosen pro 1.000 Frauen. Die In-vitro-Gruppe kam dagegen auf 4,2 Fälle pro 1.000 Schwangeren. In jedem Trimester waren die Frauen der künstlichen Befruchtung einem deutlich höheren Risiko ausgesetzt, doch am höchsten war es am Anfang der Schwangerschaft.

Ursachen ungeklärt

In den ersten drei Monaten lag es bei 1,5 Fällen pro 1.000 Schwangeren und in der Kontrollgruppe nur bei 0,3 Fällen pro 1.000 Schwangeren. Weshalb die künstliche Befruchtung so viel gefährlicher ist, weiß man bisher nicht. Die Forscher legen allen Frauenärzten nun aber nahe, besonders zu Beginn der Schwangerschaft auf künstlich befruchtete Patientinnen zu achten.