Künstliche Befruchtung steigert das Risiko für Komplikationen in der Schwangerschaft

Wissenschaftler fordern bessere Analyse und Aufklärung über die individuellen Risiken

Von Cornelia Scherpe
11. März 2019

Frauen, die sich für eine In-vitro-Fertilisation entscheiden, erhalten eine befruchtete Eizelle (oder mehrere) und können auf diesem Weg schwanger werden. Eine künstlicher Befruchtung ist jedoch nicht nur anstrengend für die Mutter, sondern geht häufiger mit schweren Schwangerschaftskomplikationen einher. Statistisch gesehen treten lebensbedrohende Folgen bei einer natürlichen Schwangerschaft in 14,9 von 1.000 Fällen auf. Bei künstlicher Befruchtung sind es direkt 32,3 von 1.000. Das Risiko ist also verdoppelt. Eine große Kohortenstudie hat die einzelnen Punkte beleuchtet, um Frauen künftig besser aufklären zu können.

Ein wesentlicher Faktor ist die Tatsache, dass viele ältere Frauen sich für eine In-vitro-Fertilisation entscheiden, da sie auf natürlichem Wege nicht schwanger werden. Rechnet man das Alter und häufige Folgen wie Fettleibigkeit und Diabetes als Risikofaktor heraus, bleibt das Risiko dennoch mit 22,2 Komplikationen pro 1.000 Geburten erhöht.

Bessere Risiko-Analyse und Aufklärung gefordert

Die Forscher kommen daher zu dem Schluss, dass es eine Reihe bislang nicht definierter Ursachen geben muss, die das Risiko für postnatale Blutungen oder sogar den Tod der Mutter verursachen müssen. Die Wissenschaftler betonen zwar, dass sie die allgemeine Sicherheit der In-vitro-Fertilisation nicht infrage stellen, jedoch zu einer besseren Analyse der Risiken anregen.

Zudem sollte es für jede Frau mit Wunsch nach einer künstlichen Befruchtung selbstverständlich sein, eine intensive medizinische Voruntersuchung zu durchlaufen. Faktoren wie chronischer Bluthochdruck oder Diabetes müssen vorab bekannt sein, um auf Gefahrensituationen während der Schwangerschaft schnell reagieren zu können.