Mittelmeerdiät hat laut Studie Einfluss auf den Erfolg einer künstlichen Befruchtung

Frauen, die einer mediterranen Diät folgen, haben offenbar bessere Chancen bei einer In-vitro-Fertilisation

Von Cornelia Scherpe
12. Februar 2018

Die sogenannte assistierte Reproduktion hilft Frauen mit bislang unerfülltem Kinderwunsch, indem ihnen Eizellen entnommen und diese in vitro befruchtet werden. Nach der Befruchtung wird eine gesunde Eizelle in die Gebärmutter eingesetzt und auf ein Einnisten gehofft. Die Erfolgschancen der künstlichen Befruchtung fallen teils sehr unterschiedlich aus, was Mediziner schon lange davon überzeugt hat, dass nicht nur technische Aspekte eine Rolle spielen.

Studie zum Einfluss der Mittelmeerdiät auf die künstliche Befruchtung

Dies bestätigt nun auch eine Studie mit 244 Frauen, die sich einer In-vitro-Fertilisation unterzogen. Die Frauen waren alle mit einem BMI unter 30 nicht adipös und füllten vor der künstlichen Befruchtung einen Fragebogen aus. In diesem wurden sie im Detail nach ihrer Ernährung befragt und konnten auf dem "MedDiet"-Score null bis maximal 55 Punkte erreichen. Je höher die Punktzahl war, desto eher entsprach ihre Ernährung einer Mittelmeerdiät.

Nach der In-vitro-Fertilisation stellten die Forscher fest, dass die Erfolgschancen für eine Empfängnis umso höher ausfielen, je mehr Punkte eine Frau auf dem "MedDiet"-Score erreicht hatte. Patientinnen, die konsequent eine mediterrane Diät verfolgten, hatten eine Schwangerschaftschance von 50 Prozent. In der Teilgruppe mit den niedrigsten Punkten lag die Quote nur bei 29 Prozent.

Ein deutlicher Unterschied trat auch auf, wenn man die Frauen mit den meisten und jene mit den wenigsten Punkten im Hinblick auf Lebendgeburten verglich. Mit mediterraner Kost lag der Anteil lebender Kinder bei 48,8 Prozent und ohne bei nur 26,6 Prozent.

Einfluss der Mittelmeerdiät nur bei jungen Frauen

Ein weiterer Blick ins Detail zeigte jedoch auch, dass das Alter der Frauen ebenfalls eine entscheidende Rolle spielte. Bei allen Frauen über 35 Jahren konnte die Diät keinen positiven Einfluss auf das Ergebnis nehmen. Der Zusammenhang gilt demnach nur für jüngere Frauen.

Warum genau die In-vitro-Fertilisation bei jungen Patientinnen mit mediterraner Kost anders verläuft, ist unklar. Sie beeinflusste zumindest nicht die Zahl der Eizellen, die bei der Gewinnung entnommen werden können und auch nicht die Qualität der späteren Einpflanzung.