Geburt per Kaiserschnitt - Nicht frei von Nebenwirkungen

Von Heidi Albrecht
26. Juni 2013

"Pressen, pressen und weiter und weiter!" So erleben zig Millionen Frauen die natürliche Geburt ihres Kindes. Doch immer mehr Frauen entscheiden sich für den Kaiserschnitt. Oftmals sind es medizinische Gründe, die eine natürliche Geburt unmöglich machen, aber es gibt auch zunehmend Frauen, die eine sogenannte Schnittentbindung vorziehen. In England gibt es für diese Frauen sogar einen Ausdruck: "too posh to push", zu fein zum Pressen. In Deutschland kommt inzwischen jedes Dritte Kind per Kaiserschnitt auf die Welt.

Dabei sind Kaiserschnitt-Geburten selbstverständlich nicht frei von Komplikationen und Nebenwirkungen. Zum einen besteht immer die Gefahr, dass es Probleme mit der Narkose gibt. Die große offene Wunde der Mutter ist anfällig für Keime und eine schwere Infektion könnte drohen.

Auch das Neugeborene kann Folgeschäden erleiden. Vor allem Spätfolgen sind aktuell bekannt. Dazu zählt zum einen ein erhöhtes Risiko, an Asthma zu erkranken. Aber auch die Anfälligkeit für Nahrungsmittelallergien ist größer. Sogar unmittelbar nach der Entbindung wurden bereits kurzfristige Veränderungen am Stoffwechsel, der Atemwege, dem Fütterverhalten und auch am Blutdruck festgestellt.

Ein weiteres Problem beim Kaiserschnitt ist die Ansiedlung der Bakterienstämme in der Darmflora des Säuglings. Kinder, die auf natürlichem Weg auf die Welt kommen, kommen mit der vaginalen Bakterien-Flora der Mutter in Kontakt und können daher einen wesentlich größeren Stamm an Bakterien im Darm aufbauen als Kinder, die per Kaiserschnitt geboren werden. Das ist in den Augen der Experten auch der Grund für das erhöhte Allergie-Risiko. Denn die Bakterienstämme im Darm haben einen wesentlichen Einfluss auf die natürliche Immunisierung des Kindes.