Geburt per Kaiserschnitt: Experten fordern bessere Kontaktmöglichkeiten zwischen Mutter und Kind

Von Katharina Cichosch
2. Oktober 2012

Nach der Geburt ist die frisch gebackene Mutter oft sehr müde und erschöpft, aber glücklich. Wie schön ist es da, das eigene Baby auf dem Arm zu halten, sanft zu wiegen und mit ihm zu kuscheln! Während dies bei der gewöhnlichen Geburt heute in den meisten Krankenhäusern begrüßenswerter Weise ganz selbstverständlich möglich ist, genießen Mütter, die ihr Kind per Kaiserschnitt zur Welt bringen, oft sehr viel weniger Körperkontakt mit dem Neugeborenen.

Tatsächlich bedeutet die OP einiges mehr auf Aufwand und Organisation. Die Mutter ist nach dem Eingriff oft besonders müde, muss eventuell auch medizinisch versorgt werden. Das Baby wird dann meist erst einmal vom Klinikpersonal betreut. Experten sehen dies jedoch kritisch: Wie das Apothekenportal "Baby und Familie" berichtet, plädieren inzwischen einige von ihnen für einen direkten Kontakt zwischen Mutter und Neugeborenem. Der sei wichtig, um die Bindung zwischen beiden von Anfang an optimal aufzubauen.

Und das auch auf körperlicher Ebene: Während des Kuschelns produziert der Körper das Hormon Oxytocin, welches menschliche Beziehungen festigen hilft. Bei einem natürlichen Geburtsvorgang wird dies bereits ganz automatisch ausgeschüttet. Für Mütter mit Kaiserschnitt ist es deshalb gleich doppelt sinnvoll, früh engen Kontakt zum Baby aufzubauen, da dieser vorbereitende Schritt fehlt. Im Artikel berichten die Experten über verschiedene Maßnahmen, um diese Bindung (englisch "Bonding") von Anfang an zu stärken. Spezielle Tragekleidung fürs Neugeborene, angenehmes Licht und eine wohlige Raumtemperatur werden inzwischen in einigen Kliniken eingesetzt, um auch Müttern mit Kaiserschnitt den Kontakt zum Baby zu erleichtern.