Risiken nach einem Kaiserschnitt: eine Hysterektomie wird gefährlicher

Gebärmutterentfernung kann nach einem Kaiserschnitt mit Komplikationen verbunden sein

Von Cornelia Scherpe
14. September 2017

Bei einer Hysterektomie wird die Gebärmutter durch einen chirurgischen Eingriff aus der Bauchhöhle entfernt. Notwendig werden kann das durch Erkrankungen des Organs (häufig Myome, also gutartige Muskeltumoren) oder starke Menstruationsbeschwerden. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die ohnehin vorhandenen OP-Risiken steigen, wenn die Patientin zuvor eine Geburt via Kaiserschnitt erlebt hat.

Für die Untersuchung wurden 7.685 Patientinnendaten ausgewertet. Die Frauen hatten im Schnitt acht Jahren nach einer Geburt eine Hysterektomie durchführen lassen.

Die Forscher sahen sich an, wie die Risiken bei der Entnahme der Gebärmutter mit dem gewählten Geburtsweg zusammenhingen. Dabei wurde deutlich, dass der Eingriff besser vertragen wurde, wenn eine Frau auf natürlichem Wege entbunden hatte. Wer dagegen einen Kaiserschnitt benötigt/gewollt hatte, dessen Hysterektomie ging häufiger mit Komplikationen einher.

Vermutung: Verwachsungen im Gebärmuttergewebe könnte Wundheilung erschweren

Insgesamt mussten 388 Frauen (fünf Prozent) nach dem Eingriff binnen eines Monats erneut operiert werden. Das Risiko, Teil dieser Gruppe zu sein, war nach einem Kaiserschnitt um 31 Prozent erhöht. Kreislaufprobleme, Blutungen und ähnliche Komplikationen während der OP und postoperative Probleme wie Entzündungen traten nach Kaiserschnitten ebenfalls mit 12,2 Prozent häufiger auf. Auch Bluttransfusionen mussten häufiger (insgesamt bei 2,5 Prozent) durchgeführt werden.

Warum vorangegangene Kaiserschnitte die Verträglichkeit der Hysterektomie verschlechtern, kann die reine Beobachtungsstudie nicht sagen. Für die Forscher liegt die Vermutung nahe, dass bei einem Kaiserschnitt das Gewebe rund um die Gebärmutter ebenfalls verletzt wurde und daher vernarbt ist.

Diese Verwachsungen könnten durchaus dazu führen, dass ein erneuter Eingriff wie die Hysterektomie die chirurgische Arbeit erschwert und das Abheilen nach der OP komplizierter macht. Dies ist ein weiterer Grund, der dafür spricht, dass ein Kaiserschnitt nur dann durchgeführt werden sollte, wenn medizinische Gründe dafür sprechen. Allerdings entscheiden sich immer mehr Frauen aus Bequemlichkeit oder Angst für einen Kaiserschnitt.