Jedes dritte Baby kommt per Kaiserschnitt - mit regionalen Unterschieden

Von Dörte Rösler
29. September 2014

Die Zahl der Kaiserschnitte hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Mit einem Anteil von 31,8 Prozent an allen Geburten liegt sie weiterhin hoch. Die Gründe für eine chirurgische Entbindung sind dabei vielfältig - auch das Bundesland hat Einfluss.

Im Vergleich zu früheren Jahrzehnten setzen Ärzte und werdende Eltern bei der Geburtsplanung stärker auf Sicherheit. Um die Risiken einer natürlichen Geburt zu minimieren, entscheiden sie sich schon früh für einen Kaiserschnitt. Dabei zeigen sich regionale Abweichungen.

Grund für vermehrte Anzahl von Kaiserschnitten

Während im Saarland 38,1 Kinder per Kaiserschnitt zur Welt kommen, sind es in Sachsen nur 23,8 Prozent. Als Ursache nennt die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe die unterschiedliche Beratung der Geburtshelfer in den einzelnen Bundesländern. So gebe es etwa bei vorangegangenen Kaiserschnittgeburten oder Steißlage einen Entscheidungsspielraum, der in den Ländern unterschiedlich genutzt wird.

Nach Einschätzung der Gesellschaft spielt zudem die Ausstattung der Klinik eine Rolle. Aktuell bieten nur noch 37 Prozent der Krankenhäuser überhaupt Entbindungen an, 0,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit ändere sich auch die Verfügbarkeit von notfallmedizinisch geschulten Geburtshelfern, etwa nachts oder am Wochenende.

Viele Eltern entscheiden sich daher für einen planbaren Kaiserschnitt. Dieser hat zudem den Vorteil, dass der Beckenboden geschont wird und die Gebärende keine Angst vor Schmerzen haben muss. Insgesamt kamen im vergangenen Jahr 674.245 Kinder in Kliniken zur Welt.