Die Doula - was sie macht und wie sie helfen kann

Eine Geburt ist für jede Frau etwas Besonderes und manchmal auch einmaliges. Gerade Erstgebärende sehen sich vielen Fragen und Zweifeln gegenüber, die nicht immer durch den Gynäkologen oder auch die Hebamme gleich und sofort aus dem Weg geräumt werden können. Hier setzt die Hilfe einer Doula ein, die jedoch nur mit dem Beantworten der Fragen noch lange nicht vorbei ist. Die Geburt eines Kindes ist ein ergreifendes Ereignis und ein sehr intimes Erlebnis. Die Schwangere ist während der Entbindung auf liebevolle Unterstützung angewiesen. Immer mehr etabliert sich auch bei uns ein bisher eher unbekannter Berufsstand.

Von Claudia Rappold

Auch als Paar verändert sowohl die Schwangerschaft als auch die Geburt die Gemeinsamkeit, und entschließt sich ein werdender Vater dazu bei der Geburt dabei zu sein, dann gibt es kaum einen intimeren Moment zwischen den Liebenden. Eine Doula bereichert diese Zeit des Wartens und Wachsens und ist mittlerweile immer häufiger wieder anzutreffen.

Die so genannte Doula begleitet die werdende Mutter während

  1. der Schwangerschaft,
  2. der Geburt und
  3. dem Wochenbett.

Definition

Doulas sind keine Hebammen im eigentlichen Sinne, auch wenn sie über ein fundiertes Grundwissen rund um Schwangerschaft und Geburt verfügen. Neben diesem Wissen muss eine Doula mindestens ein Kind selbst geboren haben, um ihre begleitende Tätigkeit anbieten zu dürfen.

Dies sorgt dafür, dass sie sich in die Schwangere einfühlen kann und so wird sie zur kompetenten Geburtsbegleiterin. Sie unterstützt die werdende Mutter und entlastet den Partner. Ihre intensive Betreuung schafft eine Vertrauensbasis.

Entscheiden sich werdende Eltern für die Begleitung einer Doula vor und nach der Geburt, dann beginnt diese Begleitung in der Regel schon sehr früh in der Schwangerschaft, da nur ein Vertrauensverhältnis dann auch bei der Geburt das Loslassen der Gebärenden ermöglicht wird.

Ansprechpartner und Vertrauensperson

Gerade in einer ersten Schwangerschaft werden zahlreiche Fragen und Ängste aufgeworfen, denen sich die Schwangere oft hilflos ausgesetzt fühlt und um sich keine Blöße zu geben sich dann auch nicht traut diese jemandem anzuvertrauen.

Hier ist die Doula die richtige Ansprechpartnerin, die die Frau auch in ihrem Urvertrauen in sich selbst ständig bestärkt.

Während der Geburt wird die Geburtsbegleitung dauernd anwesend sein, was besonders bei einer Klinikgeburt äußerst wertvoll ist, da in der Regel die diensthabende Hebamme mehrere Frauen gleichzeitig zu betreuen hat.

Durch die Anwesenheit der Doula ist die werdende Mutter und auch der Vater nie alleine. Sie wird zudem den Vater dazu motivieren, aktiv an der Geburt seines Kindes teilzuhaben.

Emotionale Stütze

Sie steht der Gebärenden emotional und auch körperlich zur Seite. Der Kreißsaal ist normalerweise das Reich der Hebammen, die Doula ist bemüht mit ihnen eng zusammenzuarbeiten.

Eine Doula hat nicht nur eigene Geburtserfahrung, sondern auch fundierte Kenntnisse rund um die Geburt. So kann sie in jeder Phase der Entbindung der Gebärenden hilfreich zur Seite stehen, denn eine geburtserfahrene Frau kann sich am besten in die Gebärende einfühlen.

Eine Doula weicht nicht von ihrer Seite und geht auf ihre Wünsche und Bedürfnisse ein. Früher war es normal, dass sich Frauen gegenseitig unterstützt haben bei einer Entbindung. Heute ist es oft so, dass der nackte Klinikalltag den Ablauf einer Entbindung bestimmt.

Weitere Aufgabenbereiche einer Doula

Nicht immer kann jemand aus dem Familienkreis anwesend sein, oder der Partner wünscht sich noch eine zusätzliche Unterstützung. Gerade Erstgebärende wissen noch nicht so genau was auf sie zukommt und werden von der Situation überrollt. Da ist es sehr hilfreich eine erfahrene Person an der Seite zu haben.

Sie gibt Zuversicht, Halt und auch Kraft. Eine Doula übernimmt keine medizinischen Aufgaben und kann sich deshalb ganz auf die Gebärende und ihren Partner konzentrieren. Die Doula ist die ganze Zeit bei der werdenden Mutter und ihre kontinuierliche Anwesenheit hat einen positiven Effekt auf den Geburtsverlauf. Eine Doula geht ganz auf die Wünsche und Erwartungen der Frau ein und kann diese auch dem Geburtshelferteam mitteilen. Bei vorausgegangenen Treffen wurde alles Wichtige besprochen und geklärt, so weiß die Doula wie sie helfen kann.

Unterstützung nach der Geburt

Ist das Baby dann geboren, muss die Zeit der begleitenden Doula noch nicht vorüber sein, denn manchmal erweist sich die durchlebte Geburt als ein traumatisches Erlebnis und belastet gerade die frisch gebackene Mutter.

Ihre Doula kann in solch einem Fall passende Ansprechpartner nennen, die aus dem Trauma heraushelfen können, was übrigens auch bei Wochenbettdepressionen sehr hilfreich sein kann.

Unschwer lässt sich erkennen, welchen Nutzen eine Schwangere und ihr Partner durch eine Doula erhalten können. Als eine Vertraute und somit eine seelische Stütze vor, während und nach der aufregenden Zeit einer Geburt, verhilft sie zu einer

  • inneren Ruhe,
  • Gelassenheit und
  • Stärke,

die das ganze Ereignis zu einer wunderschönen Erinnerung werden lässt.