Geburtsangst muss kein Tabuthema sein: Schwangere sollten offen über ihre Furcht sprechen

Von Nicole Freialdenhoven
23. Oktober 2013

Die meisten Schwangeren sehen der Geburt mit leichter Furcht entgegen, doch kaum eine Frau traut sich, ihre Ängste offen anzusprechen. Vor allem die natürliche Geburt mit ihren starken Schmerzen und möglichen Komplikationen für das Kind bereitet ihnen im Vorfeld Sorgen. Häufig sind die Ängste so groß, dass medizinische Gründe vorgeschoben werden um die Geburt doch per Kaiserschnitt zu erledigen.

Experten raten dazu, Ängste offen mit dem Arzt oder der Hebamme anzusprechen. So wird häufig vergessen, dass auch der Kaiserschnitt - wie alle operativen Eingriffe - zu Komplikationen und Infektionen führen kann und die Heilungsphase kaum weniger schmerzhaft ist als die natürliche Geburt. Zudem wird bei der natürlichen Geburt ein Hormoncocktail ausgeschüttet, der die Mutter-Kind-Bindung intensiviert und das Immunsystem des Kindes stärkt - ein Effekt, der beim Kaiserschnitt nicht auftritt.

Geburtsangst kann häufig schon durch ein einfühlsames Beratungsgespräch mit der Hebamme ausgeräumt werden. In manchen Fällen können auch hypnotherapeutische Entspannungsmethoden eingesetzt werden. Lässt sich die Angst jedoch auch dann nicht besiegen, kann immer noch ein Kaiserschnitt geplant werden.