Anonyme Geburten senken die Zahl der Kindstötungen

Von Max Staender
7. Dezember 2012

Eine Studie von Forschern der Medizinischen Universität in Wien kam jetzt zu dem Ergebnis, dass die Zahl der Kindstötungen bis zu einem Tag nach der Geburt in Österreich um über 50 Prozent zurückgegangen ist.

Während es vor einem knappen Jahrzehnt noch sieben Tötungen auf hunderttausend Geburten gab, waren es im letzten Jahr gerade mal drei. Diese so genannten Neonatizide werden von den eigenen Müttern begangen, da sie von der Situation überfordert, von der Geburt überrascht, ihre Schwangerschaft verdrängt oder andere Gründe dafür hatten.

Dieser Rückgang der Tötungen geht laut den Forschern auf ein in Österreich geltendes Gesetz zurück, welches anonyme Geburten erlaubt, sodass die Frauen in "Notsituationen" ihr eigenes Kind in einer Klinik anonym zur Welt bringen können.

Inzwischen gibt es vergleichbare Gesetze in anderen Ländern Europas wie in Italien oder Frankreich, während anonyme Geburten trotz angebrachter Babyklappen hierzulande gesetzlich verboten sind.