Es gibt viele Gründe, warum Frauen nach einer Geburt häufig keinen Sex wollen

Von Laura Busch
11. Mai 2012

Dass frischgebackene Mütter nach der Geburt wenig bis keine Lust auf Sex haben, ist normal. Die Gründe hierfür seien vielfältig, so Carla Thiele, Sexualmedizinerin und Internistin in Leipzig. Nach der Geburt sinkt die Menge an weiblichen Geschlechtshormonen rapide ab, während durch das Stillen das Hormon Prolaktin ansteigt. Es signalisiert dem Körper, sich zurückzunehmen und Ruhe zu suchen. Schlechte Chancen für ein Schäfcherstündchen also.

Doch das liegt auch daran, dass die Mutter gefühlsmäßig sehr stark auf das Kind fixiert ist, besonders durch das Stillen. Weiterhin hat einen großen Einfluss, dass sich mit einem Familienmitglied mehr das ganze Zusammenleben neu ordnet. Paare müssen mit der neuen Rolle auch insofern erstmal klarkommen, als dass sie sich neu als Paar definieren müssen. Schließlich können auch Wunden im Intimbereich, die unter Umständen bei der Geburt entstehen können, zu Schmerzen beim Sex führen. Dies sollte man mit dem Gynäkologen thematisieren.

Egal welcher Grund vorliege, so Thiele, wichtig sei, dass sich Paare in dieser sensiblen Zeit austauschen und miteinander reden. Dass man keinen Sex hat, heißt nicht, dass man keine Zärtlichenkeiten austauscht, die Verständnis signalisieren und Intimität herstellen.