Wird bei der Geburt durch den ersten Schrei des Babys ein Loch im Herzen geschlossen?

Das Foramen ovale verschließt sich in der Regel innerhalb der ersten Lebenstage

Von Viola Reinhardt
30. Oktober 2009

Wird ein Baby geboren, fängt es bereits kurz nach dem Austritt des Kopfes an zu schreien, verschafft sich somit Gehör und bringt seine eigenständige Atmung in Gang. Doch es gibt noch eine Bewandtnis mit dem ersten Schrei, denn es heißt, dass dadurch ein im Herzen befindliches Loch geschlossen wird.

Über das Foramen ovale

Fast geheimnisvoll scheint diese Annahme zu sein, die sich allerdings bei einer genaueren Betrachtung als wahr herausstellt. So verfügt das kleine Herz des Ungeborenen über ein sogenanntes Foramen ovale, das sich in der Scheidewand zwischen rechtem und linkem Vorhof des Herzens befindet. Da das Ungeborene im Mutterleib noch nicht atmen kann und muss, erfüllt dieses Loch den Sinn, nur einen Kreislauf mit Sauerstoff versorgen zu müssen.

Wird das Kind dann geboren, werden an das Herz weitaus höhere Anforderungen gestellt, denn nun muss sowohl der Körper- als auch der Lungenkreislauf kräftig mit Blut und Sauerstoff versorgt werden. Mit dem ersten Schrei wird das Loch im Herzen zusammengedrückt und wächst in der Folge zu. Wird dieser Vorgang gestört, kommt es zu dem berühmten Loch im Herzen, das als eine der häufigsten Ursachen für angeborene Herzfehler gilt.