Sehr große Babys riskieren Schulterdystokien: Frühe Geburt empfohlen

Bei sehr großen Babys kann es laut Forschern sinnvoll sein, die Geburt früher einzuleiten

Von Nicole Freialdenhoven
27. April 2015

Babys erreichen heute schon im Mutterleib enorme Größen. Dies macht sie empfänglicher für Probleme während der Geburt, haben Forscher der Universitätsspitäler in Genf nun beobachtet. Vor allem kann es bei sehr großen Babys zu einer sogenannten Schulterdystokie kommen: Der Kopf des Babys ist dabei schon draußen, doch die Schulter bleibt während der Geburt stecken.

Dies führt nicht nur zu Schlüsselbeinbrüchen, sondern möglicherweise auch zu

  • Sauerstoffmangel,
  • Lähmungen und
  • Gehirnschäden.

Bei der Mutter kann eine Schulterdystokie außerdem zu einem schmerzhaften Dammriss führen.

Weniger Schulterdystokien bei früher geborenen Babys, dafür mehr Neugeborenengelbsucht

Die Forscher hatten für ihre Studie über 800 hochschwangere Frauen beobachtet, deren Babys im Mutterleib größer als 95 Prozent der durchschnittlichen Babys waren. Bei der Hälfte der Frauen wurde die Geburt vorzeitig in der 37. bis 38. Schwangerschaftswoche eingeleitet, bei der anderen Hälfte wurde der natürliche Geburtstermin abgewartet.

In dieser Gruppe wogen die Babys durchschnittlich 4,1 Kilogramm und es kam zu insgesamt 25 Schulterdystokien. In der anderen Gruppe wogen die Babys im Schnitt 3,8 Kilogramm und es kam zu nur acht Schulterdystokien.

Allerdings zeigte sich bei den frühzeitig geborenen Babys eine höhere Rate der Neugeborenengelbsucht, während es in keiner Gruppe zu

kam. Die Forscher folgern daraus, dass es bei sehr großen Babys sinnvoll sein kann, die Geburt früher einzuleiten um Schulterdystokien zu vermeiden.